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Black Friday

Der Antagonist: Buy-Nothing-Day

Autor(en): Catiana Rettenberger am Freitag, 25. November 2016
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Quelle: pixabay.com

Black Friday = Sales

Kurz vor dem 1. Advent fangen die Sorgen an, ob vielleicht dieses Jahr alle Geschenke rechtzeitig besorgt werden können - zumindest bei den meisten.

Nicht so besinnliche Zeit

In den USA wird am letzten Donnerstag im November Thanksgiving gefeiert. Der darauffolgende Freitag gilt als Einleitung in die vorweihnachtliche Kaufsaison, besser bekannt als Black Friday. Traditionell ist dieser Freitag ein häufig genutzter Brückentag, um gemütlich mit der Familie die Überreste des Festmahls zu eliminieren, aber insbesondere auch um überall satte Rabatte abzusahnen. Viele Amerikaner warten dafür - teilweise in ganzer Camping-Montur - ab Mitternacht darauf, dass die Läden endlich ihre Türen öffnen.

Der Name selbst kommt wahrscheinlich davon, dass an dem Tag immer schwarze Zahlen geschrieben werden. Meist ist der letzte Freitag im November, neben dem letzten Samstag vor Weihnachten, der umsatzstärkste Tag im Jahr.

Seit 2006 gibt es den Black Friday flächendeckend auch hierzulande. Damals lockte der Smartphonegigant Apple mit zahlreichen Rabattaktionen. In den folgenden Jahren zog der Großteil der Firmen mit Ladenketten nach.  

 


 

Der Antiheld

Black Friday gilt als Symbol des Konsumverhaltens, deshalb hat die kanadische Medien- und Werbeagentur Adbusters Media unter Kalle Lasn 1992 am selben Tag den Buy-Nothing-Day eingeführt. Der konsumkritische Tag soll daran erinnern, dass es nicht um Quantität, sondern Qualität geht und die kurze Freude über ein billig erworbenes Geschenk auf dem Rücken anderer ausgetragen wird. Adbusters Media protestiert mit Hilfe vom Buy-Nothing-Day gegen Umweltschäden, menschenverachtende Herstellungsbedingungen, ausbeuterische Produktions- und Handlungsbedingungen und hinterfragt den Nutzen hinter dem übermäßigen Konsum.

 

Die Auswertung des Living Planet Report 2016 vom WWF bestätigt die Vorwürfe, die von Adbusters Media ausgehen:

 

Die Menschheit verbraucht 60 Prozent mehr, als die Erde bereithält. Setzt sich dieser Verbrauch ungebremst fort, sind 2030 zwei komplette Planeten nötig, um den Bedarf an Nahrung, Wasser und Energie zu decken.“

 

 

 

Um dem ein Zeichen entgegenzusetzen wird in knapp 80 Ländern der Buy-Nothing-Day am 25. oder 26. November dieses Jahr gefeiert. In Deutschland wird der Feiertag von dem eingetragenen Verein Narra in Zusammenarbeit mit der Konsumnetz AG von Attac initiiert.
In den USA werden Aktionen wie der Credit Card Cut Up oder der Christmas Zombie Walk veranstaltet. Beim Whirl-mart zum Beispiel sollen zehn Freunde in einer Schlange im Walmart umhergehen, jedoch nichts kaufen sollen. 

 

Gegenstimmen beiderseits

Kritiker sehen den Aktionstag, auch in den USA, als nicht zielführend an. Black Friday ist nur die Spitze des Eisberges in der Konsumdebatte. Der Tag würde wenn überhaupt zu einer Verschiebung der Problems auf die folgenden Wochen führen, in denen nur aus Prinzip Geschenke eingekauft werden. Die Konsumenten wissen, dass z.B. Plastikspielzeug schlecht für sowohl die Produzenten als auch die Entverbraucher (ihre Kinder) ist. Das Problem sei nicht der Feiertag, sondern der allgemeine Umgang mit Konsumgütern. 

Platte des Monats

Conor O'Brien zeigt mit The Art of Pretending to Swim, dass Indie-Folk auch im Jahr 2018 noch spannender klingen kann, als man das von diesem Genre erwartet hätte. Das vierte Album der Villagers vereint, was eigentlich widersprüchlich wirkt: Folk mit R'n'B und Experimentierfreude mit Zugänglichkeit. 

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