Home > Buntes > Hip Hop won´t stop
Musik und Mode

Hip Hop won´t stop

Autor(en): Nicole Peuker am Montag, 19. Februar 2018
Tags: , , , ,
Quelle: Pixabay

Hip-hop-1209499 1920

Wie die bei der Jugendkultur beliebte Ghetto-Musik die Mode weltweit über Jahrzehnte hinweg prägt

Die faszinierende Geschichte der populären Jugendmusik - Wie kam der Hop zum Hip?

Das heutige Rappen im Hip Hop bezeichnet im Allgemeinen das Sprechen oder Singen von gereimten Liedtexten, die sich oft mit provokanten Themen wie Sex, Gewalt und sozialen bzw. politischen Fragen beschäftigen. Noch weit bevor der Hip Hop in der Musikszene festen Fuß fassen konnte und Jahrzente von Jugendkulturen für sich im Sturm eroberte, waren westafrikanische Musiker bereits hunderte von Jahren dem Ghettosound einen Schritt voraus. Geschichten zufolge hat sich eine Gruppe von jungen Straßenmusikern zusammengeschlossen und ihre Geschichten bereits in einer Art rhytmischen Gesang erzählt, begleitet durch eine Trommel, die den Takt vorgab. Diese singende Truppe aus Afrika legte den Meilenstein für die heutige Hip Hop Kultur und verhalf dem Beginn seiner Karriere in den frühen 1970er-Jahren in der Bronx, einem vorwiegend von Immigranten und Afrikanern bewohnten New Yorker Stadtteil, der vom Rest der New Yorker Bezirke abgeschnitten wurde und einer zunehmenden Verarmung und Ghettoisierung ausgeliefert war. Isoliert von der restlichen amerikanischen Gesellschaft entwickelte sich eine eigene Form des heutigen Hip Hop´s. Ausschlaggebend hierfür waren die von der Ordnungsmacht untersagten legendären Blockparties, die in verwahrlosten Häusern wie z.b. alten Fabrikgebäuden und auf freistehenden Parkplätzen, sowie unter freiem Himmel auf den Straßen der Bronx stattfanden.

Wie der Sound des Ghettos Jahrzente von Modekulturen prägt

Die Mode war zu Beginn Ihres Ursprungs in den 70er Jahren aufgrund Ihrer Herkunft gezeichnet von den begrenzten finanziellen Mitteln, stellte sogleich jedoch die Individualität eines jeden Einzelnen in den Mittelpunkt. Einen Dresscode gab es hier nicht. Die frühe Mode der HipHop Kultur war geprägt von Ihrer Vielseitigkeit und verleihte jeder Klamotte und Ihrem Träger eine eigene Persönlichkeit. Eine große Rolle spielte hierbei der praktische Nutzen. Sie sollte bequem und für alle Stile von Tanz geeignet sein, weshalb die Mode seinerzeit ein Faible für sportliche Outfits hatte. Typisch hierfür waren lässige Sportanzüge und übergroße Turnschuhe mit offenen Schnürrsenkeln, abgerundet mit passenden Accessoires wie rießigen Brillen, Caps und gold glänzendem Bling-Bling-Schmuck. Die Mode seinerzeit hätte nicht unterschiedlicher sein können und war trotzdem so einheitlich verbunden wie keine andere. Manipuliert durch Graffiti war die Modekultur der Jugend durchwegs farbenprächtig und lebhaft.

In den 90er Jahren entwickelte sich der HipHop zu einem selbsständigen Lauffeuer, das nun auch andere Kulturen wie z.B. Mainstream erreichte und zum Dauerbrenner wurde. Dies führte dazu, dass der Straßenlook nicht mehr nur noch in der HipHop-Szene getragen wurde. Das typische Kleidungsstück für diese Generation waren die sogenannten Baggy Pants, deren Ursprünge aus den Gefängnissen hervorkamen als Insassen der Gürtel abgenommen wurde um zu verhindern, dass diese sich damit selbst erhängen bzw. als Waffen benutzen konnten.

Die "Ghetto-Mode" geprägt als Erkennungszeichen der Straßengangs fand auch seinen Weg ins Fernsehen: der Beat der durch Knochenmark ging, die schrillen Farben und der Songtext, den jeder 90er Teenager rauf und runter mitsingen konnte. "Now, this is a story all about how / My life got flipped-turned upside down /And I'd like to take a minute/Just sit right there / I'll tell you how I became the prince of a town called Bel Air". Wer diese 40 Wörter aus dem Theme Song vom Fresh Prince of Bel Air kennt, kennt vermutlich auch die restlichen 316 Wörter in und auswendig. Will Smith rappte als Prinzvon Bel-Air über seinen Weg vom afroamerikanischen Jugendlichen, aufgewachsen auf den Straßen Philadelphias, bis hin zu seinem Lebenswandel im Nobelviertel von L.A.. Der Prinz von Bel-Air steht für eine Hip-Hop-Kultur, die auch heute noch die Modekultur prägt. Sündhaft teure Sneakers, Kapuzenpulli´s, die alltagstauglich für den lässigen Spaziergang oder dem Besuch im Club aus den Schubläden hervorgekramt werden, bis hin zu fellbesetzten Kapuzen und Mänteln.

Etwa Mitte der 90er als der HipHop mehr und mehr massentauglich wurde verfielen letzlich auch einige große Moderhersteller dem Ghetto-Kulturtrend und kreierten die verschiedensten Sport-Outfits um die HipHop-Mode zufrieden zu stellen. Statt GoldBlinbBling herrschten nun Platinschmuck und Diamanten. Der Schmuck und die Mode der Jugendbewegung wurde zum Statussymbol und Identifikationszeichen. Nach und nach wurden die Klamotten deutlich femininer und Frauen mussten nicht mehr auf die weite Kleidung Ihrer männlichen Kollegen zurückgreifen.

Der Hip Hop hat den Test bestanden, sich bewährt und hält weiterhin seine Popularität auch im Laufe der Zeit, indem heutige Künstler wie Eminem, Drake, Jay-Z und 50 Cent am laufenden Band Denkanstöße geben.

Mein zweites Ich - die Schwester des HipHop´s

Weißt du, wofür die Kleidung, die du Hop findest und in der du dich Hip fühlst wirklich steht? Ursprünglich wurden Timberlands Schuhe für die Arbeiter auf Baustellen produziert, bis Rapper wie Tupac Shakur sie Anfang der Neunziger straßentauglich machten. Auch der sportlich trendige Kapuzenpullover wurde seinerseit für die Arbeiter inTiefkühllagern konzipiert. Die heute so lässig hochgekrempelten Hosenbeine erinnern seinerseits an die Fußketten der Sklaven. Die Andeutungen auf die Gefängniskultur sind bedeutsame Komponenten der gegenwärtigen HipHop-Mode.

Platte des Monats

Conor O'Brien zeigt mit The Art of Pretending to Swim, dass Indie-Folk auch im Jahr 2018 noch spannender klingen kann, als man das von diesem Genre erwartet hätte. Das vierte Album der Villagers vereint, was eigentlich widersprüchlich wirkt: Folk mit R'n'B und Experimentierfreude mit Zugänglichkeit. 

mehr
M94.5 präsentiert
Donnerstag, 18. Oktober, 18 Uhr
M218 LMU Hauptgebäude
 
Munich Rocks!
Donnerstag, 18. Oktober 2018
 
Freitag, Samstag: 19./20. Oktober
 
Neuhauser Musiknacht
Samstag, 27. Oktober 2018
M94.5 Bühne @ Freiheizhalle

 

mehr
M94.5 auf Youtube

Der M94.5-Newsletter
Du willst regelmäßig News von M94.5? Dann musst nur deine E-Mail-Adresse angeben! Keine Angst, wir spamen deinen Posteingang auch nicht voll.
 
 
Die afk Familie