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Was von der Wiesn wirklich bleibt

Hulapalu & Hendl-Hut

Autor(en): Sarah Heinrich am Dienstag, 4. Oktober 2016
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Quelle: M94.5/Romana Bauer

Münchner Wies'n

Die Medien sind voller Statistiken zur Wiesn'16. Doch während alle anderen mit langweiligen Zahlen um sich werfen, haben wir die wirklich wichtigen Dinge.

Mit 5,6 Millionen Besuchern und 31 gemeldeten Sexualdelikten handelt es sich beim Oktoberfest 2016 um eine der schlecht besuchtesten und gleichzeitig doch angeblich kriminellsten Wiesn seit Langem. 96.000 gestohlene Masskrüge, 593 Alkoholvergiftungen und 200 entzogene Führerscheine vermeldete die Bundespolizei am Montag. Doch wilde Statistiken, undurchsichtige Finanzprognosen und an den Haaren herbeigezogene Preisvergleiche gibt es bei uns nicht. Wir haben hier für euch die bitteren Wiesn-Facts und Trends 2016 zusammengefasst.

"Mein rechter, rechter Platz ist frei" statt "Reise nach Jerusalem"

Während Statistiker die Wiesn mit den wenigsten Besuchern seit 2011 beklagen, redet selbst der Wiesn-Bürgermeister Josef Schmid ganz optimistisch von "einer Wiesn wie früher". Angenehmes Flanieren, statt massenhaftes Mass-Sakrieren. Stand man normalerweise am Samstagnachmittag vorm Festzelt drei Mal so lange in der Schlange, wie beim Sommerschlussverkauf von IKEA, kam man dieses Jahr nicht nur ohne Probleme in die Zelte, sondern fand auch verhältnismäßig leicht noch irgendwo a Platzal für a Maß. Eben ganz nach dem Motto "Mein rechter, rechter Platz ist frei", statt eine endlose Reise nach Jerusalem. Auch die MVG scheint in ihrer Wiesn Bilanz ganz von ihrem sonstigen Geschäftskonzept abzuweichen, denn so sei "eine entspannte Atmosphäre viel wichtiger als Besucherzahlen!"

Ich hab ein Giggerl auf'm Kopf, ich bin kein Döner


Mit sinkenden Besucherzahlen beklagten die Wirte auch 20% Einbußen im Essensverzehr der Gäste. So wurden insgesamt nur 109 Ochsen und 58 Kälber verkauft. Ob der mangelnde Fleischkonsum mit folgendem Modetrend kompensiert werden sollte ist unklar. Fakt ist allerdings, der absolute Brüller dieses Jahr: Hüte in Form eines gebratenen Hühnchens. "Ich hab ein Giggerl auf'm Kopf, ich bin kein Döner, denn Giggerl ist schöner."


Während man für eine Maß dieses Jahr im Durchschnitt wieder 40 Cent mehr bezahlen musste als im Vorjahr, schien es, als ob vor allem die weiblichen Besucher versuchten, dafür an ganz anderen Stellen zu sparen. Ganz nach dem Motto: "Warum des Hoiz vor da Hüttn zuadecka, wenn's an da Sonn bessa trocknet!?", war der unübersehbare Wiesn Trend 2016 das Weglassen der Dirndlbluse. Ach ge...

 

#oktoberfest#munich#highfashion#dirndl#heidicouture#friends#goodtimes#tracht#instagood

Ein von Heidi Couture (@heidicouture) gepostetes Foto am


Perfekt inszeniert war der Look dann, wenn Frau quasi die Dachterrasse des Vorbaus auch noch schön mit Blumen geschmückt hat: Billige Plastikblumen-Kränze auf einem schiefen, selber aus YouTube-Tutorials nachgeflochtenen Fischgrätzopf. Ein absolutes MUST-HAVE dieses Jahr.

Evergreens verdörren bei "40 Grad auf'm Dänzfloor"

Und wenn man dann mit der guaden dritten Maß und dem kloanan Bauer an der Hand auf der Country Road 500 Miles nach Fürstenfeld torkelt, wen trifft man dann da? Andreas Gabalier mit seinem Wiesnhit "Hulapalu". Aber wos is denn Hulapalu? Wia schreibt ma des bitte und wo kimmt des her? Naja, so ganz genau woaß da Andi des a ned, aber es hat auf jeden Fall 40 Grad aufm "Dänzfloor" und ist bestimmt nicht jugendfrei...

#Türsteher - Ein Jodel wird zum Live-Ticker eines Wiesndramas

Nachdem die erfolgreiche Live-Reportage in Spielfilmlänge schon Tausende vor ihren Smartphones verzauberte, folgt bestimmt auch ganz bald die melodramatische Hollywood Verfilmung mit Channing Tatum als verlassener Liebhaber in der Hauptrolle und der Hexe Selena Gomez als Ehebrecherin.
Aber ganz von vorne, die wohl herzzereißendste Wiesn-Story: Ein junger Mann, nennen wir ihn mal O.J. steht nach einem Wiesnabend vor der verschlossenen Haustür seiner Freundin. Er hat den Verdacht, dass diese drinnen mit einem anderen Mann zu Gange ist und setzt aus lauter Verzweiflung folgenden Post auf Jodel ab:

Der Verdacht bestätigt sich und in den kommenden 24 Stunden folgen im Sekundenabstand 2.300 herzzerreißende Kommentare, die das schlußendliche Liebesaus zwischen O.J. und Laura (so das von ihren Hatern gewählte Pseudonym) dokumentieren.

Um also beim Wiesn-Resümee mitreden zukönnen, muss man dann eigentlich nur folgendes wissen:

  • O.J. ist Single, weil Laura ne Bitch ist
  • Vermeide Schweißflecken beim Dirndl durch Weglassen der Bluse
  • Nicht Döner, sondern Giggerl auf dem Kopf ist der Hit
  • UND: Probier's mal mit Hulapalu
Platte des Monats

Conor O'Brien zeigt mit The Art of Pretending to Swim, dass Indie-Folk auch im Jahr 2018 noch spannender klingen kann, als man das von diesem Genre erwartet hätte. Das vierte Album der Villagers vereint, was eigentlich widersprüchlich wirkt: Folk mit R'n'B und Experimentierfreude mit Zugänglichkeit. 

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M94.5 präsentiert
Donnerstag, 18. Oktober, 18 Uhr
M218 LMU Hauptgebäude
 
Munich Rocks!
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Freitag, Samstag: 19./20. Oktober
 
Neuhauser Musiknacht
Samstag, 27. Oktober 2018
M94.5 Bühne @ Freiheizhalle

 

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