Gegen Sexismus im Netz
Null T(r)o(l)leranz
Die neue Internetkampagne "Zero Trollerance" kämpft mithilfe von Videos gegen Sexismus und Gewaltverherrlichung in sozialen Netzwerken.
Sechs Millionen Tweets, die die Worte „slut“ und „whore“ enthalten. Monat für Monat. Das Seximus im Internet ein großes Problem darstellt, wissen die meisten auch ohne diese Studie der britischen Organisation „Demos“.
Geschützt durch die Anonymität des Internets leben sogenannte „Trolle“ Ihren Sexismus in sozialen Netzwerken oder Online-Chats aus. Opfer dieser Attacken sind meist alle, die nicht männlich und hetero sind.
Shut the fuck up you stupid sluts I'm tired of seeing your stupid arguing shit, if you want attention just show your tits
— Max Taylor (@itspimpintime) 11. November 2014
Wirklich etwas dagegen getan hat bisher keiner. Bisher – denn seit ein paar Tagen versucht die deutsche Aktivistengruppe „Peng!-Collective“ auf die Problematik aufmerksam zu machen. Dazu wurden ca. 10.000 Twitter-Accounts identifiziert, die als „Trolle“ also als User, die ein sexistisches und/oder gewaltverherrlichendes Verhalten aufweisen gelten.
Mit Videos gegen Sexismus
Als nächsten Schritt wurden 160 gefälschte Profile erstellt, die die mobbenden Accounts automatisch mit Links zu sechs Lehrvideos bombardieren.
xhosa @Carissa_Knight_ Looks like you are trolling... Need help? The first step is to own your behaviour http://t.co/vUtGtKWAbm #zerotroll
— Troll Coach Dirk (@trollcoachdirk) 14. April 2015
In diesen Lehrvideos taucht der selbsternannte Guru Adler King auf, der die Täter bekehren soll. Unter http://zerotrollerance.guru/ kann auch ein Nicht-Troller die Videos abrufen.
Ob das Programm #zerotollerance wirklich zum Umdenken bewegt bleibt fraglich. Aber – und das ist auch der wichtigere Punkt – die Aktivistengruppe hat es geschafft, das Problem publik zu machen. Und vielleicht ist das ja ein erster Anstoß, für aktive Gegenmaßnahmen.