Der Fahrradklimatest des ADFC gibt München schlechte Noten
Radlhauptstadt München?
Die Stadt München nennt sich zwar selber gerne Deutschlands "Radlhauptstadt", aber sie wird diesem Anspruch in einer Umfrage des ADFC nicht gerecht.
Die Stadt München nennt sich zwar selber gerne Deutschlands "Radlhauptstadt", aber sie wird diesem Anspruch in einer Umfrage des ADFC nicht gerecht.
Friedliches Radeln an der sommerlichen Isar. So stellt man sich die Fahrradidylle in der „Radlhauptstadt München“ vor. Die Stadt würde das auch gerne so sehen, aber die Realität sieht meistens anders aus. Oft müssen sich Radler auf engen Wegen zwischen Autos, Bussen und LKWs ihren Weg bahnen. Deshalb hat München in dem am Donnerstag präsentierten Fahrradklimatest des ADFC auch relativ schlecht abgeschnitten. Mit der Schulnote 3,7 landete München in der deutschlandweiten Umfrage nur auf Platz zwölf.
Viel Kritik, weniger Lob
1208 Münchner haben an der Umfrage teilgenommen und 30 Faktoren zum Radln in ihrer Heimatstadt bewertet. Im Vergleich zu anderen Städten wurden vor allem die schlechten Möglichkeiten ein Fahrrad in Bus und Bahn mitzunehmen, die Ampelschaltungen für Radler und die wenigen Abstellmöglichkeiten schlecht benotet. Außerdem stößt den Münchner Radlern die schlechte Verkehrsführung auf Baustellen auf. Gelobt wurde dagegen, dass in München viele Menschen radeln und die einfache Erreichbarkeit der Innenstadt per Fahrrad. Zumindest das letztere könnte sich mit der von CSU und SPD geplanten Verkehrssperre am Marienplatz bald ändern.
In kleinen Städten fühlen sich die Radler wohler
Spitzenreiter des Fahrradklimatests sind Münster, Karlsruhe und Freiburg. Durchweg gute Noten haben besonders Städte mit weniger als 200.000 Einwohnern bekommen. In kleinen Städten fühlen sich Radler sicherer und können das Stadtzentrum einfacher erreichen. Wenn man die Stadtgröße miteinbezieht, muss sich München zumindest nicht verstecken. Die anderen Millionenstädte Köln, Berlin und Hamburg sind in dem Städteranking allesamt auf den hinteren Plätzen gelandet.
Radlhauptstadt ist bis jetzt also vor allem ein schöner Name. Damit die Stadt ihn zu Recht tragen kann, muss sie sich wohl noch mehr um ihre Radler kümmern.