Tag der Wissenschaft
Wunderlicher Wissensdurst
Forschung kann die Welt verändern. Aber das Streben nach Erkenntnissen nimmt auch oft absurde Formen an.
Am 10. November ruft die UNESCO jedes Jahr den Welttag der Wissenschaft aus. An diesem Tag sollen die vielen Errungenschaften unseres Zeitalters gefeiert werden. Einzige Beschränkung: die Wissenschaft steht im Zeichen des Friedens und der Entwicklung.
Hier die kuriosesten wissenschaftlichen Entdeckungen.
Spiel mir das Lied vom Tod
Schon seit 1992 ist den US-Forschern Steven Stack und Jim Gundlach klar: Country-Musik ist ungesund. Und mehr als das. Es besteht ein Zusammenhang zwischen der Radiosendezeit, in der Country-Musik gespielt wird, und der Selbstmordrate in amerikanischen Großstädten. Schuld an der fatalen Wirkung sind vor allem die Themen, die in den Songs behandelt werden: Alkohol als legitimes Mittel bei Lebenskrisen, unglückliche Liebesbeziehungen und finanzielle Notlagen. Kurz: die Hoffnungslosigkeit der Songs schlägt auf's Gemüt. Interessant ist, dass von dieser Wirkung nur die "weiße Bevölkerung" betroffen war. Solltet ihr dieser angehören, das folgende Video bitte nur auf eigene Gefahr abspielen.
Schaben auf der Rennstrecke
Auch Kakerlaken haben Versagensängste. Das jedenfalls war die These des Sozialpsychologen Robert Zajonc in den sechziger Jahren. Er ließ eine Schabe unter den Blicken ihrer Artgenossen eine durchsichtige Röhre entlang laufen. Mit Zuschauern war sie deutlich schneller als ohne. Sie wollte sich wohl nicht blamieren vor den anderen Kakerlaken. So kommt es auch, dass die kleinen Krabbeltiere richtig nervös werden, wenn die Aufgabe schwieriger ist: Sollen sie etwa den Ausgang eines Labyrinths finden, waren Schaben merklich flinker, wenn sie unbeobachtet waren. Sie verfügen also über ein ausgeprägtes Schamgefühl. Und mal ehrlich, keiner macht sich gerne öffentlich zum Deppen.
Psychopathische Abschreiber
Hand aufs Herz: Wer hat noch nie bei einer Prüfung geschummelt? Eine kanadische Studie belegt, dass Studenten, die regelmäßig betrügen, eher eine Persönlichkeitsstörung haben. Zum Betrügen gehört bei dieser Studie alles vom Spicken bis zum Plagiat ganzer Arbeiten. Gerade chaotische, unmoralische und manipulative Menschen seien anfällig. Die Motivation zum Abschreiben stellt natürlich zum Einen die erhoffte bessere Note dar. Zum Anderen haben viele Hochschüler einfach keine Angst vor einer Strafe. Studenten hingegen, die gewissenhaft und umgänglich sind, spicken auch weniger.
Hühner stammen von den Dinosauriern ab
In den letzten Jahren gab es verschiedene Studien zu Hühnern und ihren Vorfahren, den Dinosauriern. Die Universität Harvard hat mithilfe von prähistorischen Knochen nachgewiesen, dass Hühner die nächsten, heute noch lebenden Verwandten des Tyrannosaurus Rex sind. Diese Abstammungstheorie unterstützt auch das Experiment von mehreren Wissenschaftlern aus Chile und den USA: Sie haben herausgefunden, dass Hühner wie Dinosaurier gehen, wenn man ihnen einen Stab an den Schwanz bindet. So wird der Körperschwerpunkt verlagert und das Bewegungsmuster gleicht mehr dem ihrer Vorfahren aus der Urzeit. Den Forschern der Universität Yale ist es sogar schon gelungen, kleine Dinohühner im Labor zu züchten. Jurassic Park lässt grüßen.
Potenzmittel und Hamster-Jetlag
Wer Viagra nimmt, der denkt wohl eher nicht an eine erholsame Nachtruhe. Bei unseren kleinen Nagerfreunden, den Hamstern, lindert das Mittel allerdings die Nebenwirkungen von Jetlag. Jetzt fragt sich bestimmt der Eine oder Andere, seit wann Hamster weite Flugreisen machen. Die Antwort: gar nicht. Argentinische Wissenschaftler haben die Zeitverschiebung künstlich im Labor nachgestellt. Es hat sich gezeigt, dass Hamster mit Viagra ihre innere Uhr schneller umstellen konnten.