The Picturebooks im Interview
Bilderbuch-Blues
The Picturebooks sind immer on the road. Während er im Stau steht, erzählt Sänger Fynn vom schnellen Leben auf Tour in Deutschland und Amerika.
The Picturebooks sind eine zweiköpfige Bluesrock-Band aus Gütersloh. Mit Ihrem neuen Album "Home Is a Heartache" touren sie bis Ende Dezember durch Europa.
Mit „The Picturebooks“ führt ihr ein ziemlich hektisches Leben; ihr seid fast ununterbrochen auf Tour und fahrt nebenher leidenschaftlich Motorrad. Angenommen der Erfolg eurer Band wäre ausgeblieben, was für eine Art von Leben würdet ihr jetzt wohl führen?
Für uns kam noch nie ein Plan B in Frage, noch nie. Ich habe mit 17 Jahren mit „The Picturebooks“ meinen ersten Plattenvertrag unterschrieben. Das heißt, dass Philipp und ich seit über 10 Jahren an diesem Projekt arbeiten. Es gibt einen Song auf unserem neuen Album, der heißt „On These Roads I'll Die,“ da geht es genau darum. Es geht nicht darum, dass wir befürchten bei einem Unfall draufzugehen (lacht). Es geht eher darum, dass wir „The Picturebooks“ bis zum Ende machen werden. Es gibt keinen Plan B.
Ihr seid seit einer Woche mal wieder auf Europatour, diesmal als Headliner. Ihr wart jetzt schon in Berlin, Frankfurt und Köln. Wie lief es bisher?
Es lief unglaublich. Es ist für uns gerade echt verrückt, weil wir haben dieses Jahr eigentlich eher auf Support-Acts und Festivals gesetzt, und wir waren auch viel in den USA. Aber es ist gerade ein Traum zu merken, dass der Plan aufgeht und dass die Läden voll werden. Cassiopeia in Berlin war ausverkauft und auch sonst waren die Shows proppenvoll. Das Publikum ist auch echt der Hammer. Wenn man dann abends im Bett liegt und merkt, dass die Leute extra für „The Picturebooks“ gekommen sind, ist das ein super tolles Gefühl. Auch wenn man ins Publikum schaut, sieht man jetzt schon „Picturebooks“-Shirts und die Leute singen die Texte mit. Das ist schon sehr ergreifend und für uns das erste Mal, dass wir das so miterleben. Das macht uns echt mega stolz.
Ihr wart auch in Amerika unterwegs. Wie sieht denn euer amerikanisches Publikum aus?
Die Frage wird mir öfter gestellt, und ich kann es irgendwie noch nicht richtig auf den Punkt bringen. Es ist für Leute, die schon einmal in Amerika waren, vielleicht einfacher zu verstehen, wie anders Amerika generell ist, und natürlich auch die Mentalität dort. Das ist ein ganz anderes Thema, das kann man null mit Europa vergleichen. In Amerika hat man so Abende, da steht ein Cowboy mit weißen Cowboyboots, weißer Jeans, und weißem Cowboyhut – das volle Programm – der völlig abdreht auf uns. Und neben ihm steht ein Metalhead, ein Bluestyp und ganz normale Leute, die man im Alltag halt so sieht. Diese Vielfalt in Amerika ist echt crazy, wie nah die alle beieinander sind und wie multikulti die auch sind. So sehr man auch gerade in den Nachrichten das Gefühl hat, dass das da eine Nazihochburg ist, wenn man dort vor Ort ist, dann merkt man das gar nicht. Das ist total locker und cool.