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Zehra Spindler im Interview

Art Babel - das nächste Puerto Giesing

Das Puerto Giesing ist mittlerweile Geschichte, aber Zehra Spindler hat mit dem Team from Hell ein neues Zwischennutzungsprojekt, das Art Babel.

Das Puerto Giesing ist mittlerweile Geschichte, aber Zehra Spindler hat mit dem Team from Hell ein neues Zwischennutzungsprojekt, das Art Babel. Ein Interview mit der Mother of Puerto Giesing, Zehra Spindler.


Was ist das neue Projekt Art Babel?

Das ist das Nachfolgeprojekt vom Puerto Giesing, das wir Art Babel getauft haben. Das ist das alte Norkauer-Haus, hier war ein Teppich-Laden drin, der Norkauer hieß. Das ist ein wunderbarer Ort, eine Perle in der Maxvorstadt.


Wie seid Ihr zu dem Ort gekommen?

Das lief diesmal über meine Kollegen. Wir sind das Team from Hell, wir sind zu viert. Mein Kollege, Quirin Schwanck, kannte zufälligerweise den Eigentümer und da haben wir uns beworben. Gestern haben wir den Zuschlag bekommen, in der Form eines Schlüssels.


Eine hochoffizielle Schlüsselübergabe. Weißt Du schon, wann der Betrieb im Art Babel losgehen wird?

Das ist schwierig zu beantworten. Wir sind ja professionelle Zwischennutzer, das heißt, man lebt immer ein bisschen riskant, weil man nicht weiß, wie Genehmigungen durchgehen, ob es eine Nutzungsänderung ist, wie das mit der Gastronomie ist, ob man da ein Café reinbauen darf. Und dann müssen wir auch kucken, wie das mit der Finanzierung ist.

Wir halten uns ja am Liebsten unabhängig, damit wir nicht so angewiesen sind auf Fördergelder und Sponsoren. Und da müssen wir eben schauen, dass wir über eine Gastronomie Geld wieder rein bekommen, damit es kein Minusgeschäft wird.


Stehen denn schon die ersten Veranstaltungen fest?

Wir haben schon ganz viel an Veranstaltungen geplant, da stehen allerdings noch keine Daten fest. Jetzt ist es erst Mal an der Zeit, sämtliche Kooperationspartner, Künstler, Galeristen anzurufen und dann gehen wir in die heiße Planungsphase. Es wird viel mit Fotographie und Videokunst geben, es wird Lesungen geben.

Also keine Party-Location, keine Raves wie im Puerto Giesing, sondern - wie es zu diesem Viertel passt - eher tagsüber Veranstaltungen und abends vielleicht mal eine Vernissage.


Ihr habt also für Art Babel ein anderes Konzept als für das Puerto Giesing.

Die Konzepte ändern sich ständig mit den Gegebenheiten des Viertels und der Räumlichkeiten. Unser Konzept passt also ganz gut in das Viertel, damit sich da auch keiner gestört fühlt.


Es hieß, dass das Gebäude auch über ein Untergeschoss verfügt. Soll das genutzt werden?

Nein, das wird nicht genutzt. Das wären zu viele Auflagen und zu viele Umbauten, das wird der Öffentlichkeit nicht zugänglich sein. Leider. Es wäre ein schönes Underground-Kino.

Wir haben aber oben einen großen Raum, der tagsüber eine Mischform werden soll, also Co-Working-Space, Café-Betrieb und Ausstellungsfläche.


Wie kommt Ihr auf den Namen?

Wie bei sämtlichen unserer Projekte, soll der Name so ein kleines Augenzwinkern auf die Hochkultur beinhalten, Art Babel - Art Basel. Die Idee kam von meinen Kollegen Hubertus Becker und Quirin Schwanck. Etwas Absurdes, das passt zu uns: Nichts Feingeistiges oder Affektiertes, sondern Nonsens.


Was ist das Besondere an solchen Zwischennutzungsprojekten?

Das ist aus einer Not heraus entstanden und macht auch Spaß. Das ist ein bisschen wie Surfen oder Extrem-Sporteln. Viele Unternehmen sind vor ein paar Jahren pleite gegangen und da standen die Räumlichkeiten dann leer. Und warum soll man das nicht nutzen? So ist das entstanden.

www.artbabel.de →

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