Auma Obama verleiht den History Award 2011
Die Schülerinnen und Schüler der Klasse 10b der Stephanus-Hauptschule in Krefeld können stolz auf sich sein: Mit ihrem Videofilm „Grenzen überwinden: Friedrich II. – Stupor Mundi – das Staunen der Welt“ haben sie den ersten Platz beim History Award 2011 belegt. Beim bundesweiten Wettbewerb für Schüler aller Schularten und Klassenstufen ging es dieses Jahr um das Thema Grenzen. Die Gewinnerklasse hat sich mit dem Staufer Friedrich dem II (1194 – 1250) beschäftigt. Im Dunklen Mittelalter plädierte er für Toleranz und beschäftigte sich mit wissenschaftlichen Themen. Damit überwand er Grenzen seiner Zeit. Die Klasse 10b setzte dieses Thema informativ und unterhaltsam in einem Film um und leistete damit – auch technisch – gute Arbeit.
Mit ihrem Projekt haben die Hauptschüler das Thema „Grenzen überwinden" im doppelten Sinne bearbeitet. Denn nicht nur Friedrich der II hat Grenzen seiner Zeit überwunden, sondern auch die Klasse selbst. „Von einer Hauptschule erwartet das keiner, dass man so einen Preis gewinnt“ meint der Schüler Kilian. „Jetzt haben wir auch den anderen Schulen gezeigt, dass auch die Hauptschule kulturell engagiert und gebildet sein kann.“
Die Schirmherrschaft des History-Awards 2011 hat Auma Obama, die Autorin der Autobiographie „Das Leben kommt immer dazwischen“. Auch sie war mit von der Partie und übergab geduldig den mit 2500 Euro dotierten Hauptpreis, den Kabeldeutschland stiftete, und die Urkunden für die ersten zehn Plätze. Auma Obama hat in ihrem Leben selbst viele Grenzen überwunden. 16 Jahre lebte sie in Deutschland und hat viele gute, aber auch manche schlechte Erfahrungen gemacht. Sie weiß, warum es gerade für junge Menschen hilfreich ist, sich mit Geschichte zu beschäftigen: „Kinder und Jugendliche können Konfliktsituationen zwar spüren, verstehen sie aber nicht. Dabei prägen diese Gefühle ihre Identität. Wenn man sich aber mit Geschichte beschäftigt, dann versteht man, wo diese Gefühle herkommen. So kann man besser mit seiner Identität und Vorurteilen umgehen.“
Man merkt, dass es Auma Obama nicht um einen großen Auftritt in den Medien geht. Sie interessiert sich wirklich für die Schüler und das, was sie mit ihren Projekten für den History Award geleistet haben. In Kenia arbeitet sie selbst mit jugendlichen Mädchen. Sie spricht die jungen Leute direkt an. Sie sieht kein „Standardrezept“ zur Überwindung von Grenzen, sondern findet es einfach nur wichtig keine Angst zu haben und auch mal etwas zu riskieren. Wer über seinen Schatten springt, so Auma Obama, der kann in seinem Leben viel errreichen, weil er Grenzen überwindet.