Camgaroo Award 2013
Das Camgaroo hüpft wieder - und zwar auf der 12. Preisverleihung für junge Filmemacher!
Das Camgaroo hüpft wieder - und zwar auf der 12. Preisverleihung für junge Filmemacher!
Der Star, um den sich alles am 8. November auf dem roten Teppich vor dem Theater am Sendlinger Tor drehte, war nicht etwa eine der Hollywoodgrößen, sondern ein plüschiges Känguru, dass munter mit der Aufmerksamkeit der Journalisten spielte. Hierbei handelt es sich um kein geringeres als das Maskottchen des alljährlichen Camgaroo Awards, eine Auszeichnung, die nun bereits zum 11. Mal an ambitionierte Amateur- und Independentfilmemacher vergeben wurde. Um Gabriele Lechner herum, Initiatorin des Awards und Gründerin der LechnerMedia AG, hat sich in den Jahren ein hochkarätiger Kreis von Kennern und Gönnern gebildet, sodass aus einer einstmaligen Insiderveranstaltung eine anerkannte Auszeichnunng enstanden war. Trotz des Wandels blieb das Camgaroo-Credo stets gleich: Die Förderung junger Talente etwas abseits der Mainstream-Medien steht für alle Verantwortlichen und Jurymitglieder immernoch an erster Stelle.
Die Qual der Wahl
Letztere, unter anderem bestehend aus Vertretern von ProSiebenSat.1 und sixx, hatten es nicht leicht, unter den unzähligen eingereichten Beiträgen, die Sieger in den Kurzfilmkategorien Nachwuchs, Schulprojekt, Kurzdoku, Mystery, Emotionen, Comedy und Action, sowie den Sonderkategorien Dokumentar- und Spielfilm zu küren. Selbst der Schaupsieler Heinz Hoenig, das in Bezug auf Thema Film und Schauspiel wohl rutinierteste Jurymitglied, tat sich an diesem Abend sichtlich schwer, den Preis nur an einen der Nominierten zu vergeben. Deshalb verlieh er seinem persönlichen Lieblingsfilm „Bis dass der Bla euch scheidet“, von Arthur Oppenländer und Mirza Velo, der in der Kategorie Comedy nominiert war, einen spontanen zweiten Preis.
And the Oscar goes to…
Einen gemeinsamen Nenner für die nominierten Beiträge zu finden, erschien als Zuschauer der Award Night als fast unmöglich, was jedoch umso deutlicher für das breite Spektrum an Originalität und Kreaktivität und den beachtlichen Altersunterschiede der Amateurregisseure sprach.
So überzeugte der Siegerbeitrag der Kategorie Mystery, „Operation Dragonborn“ von Jonathan Neukirch, durch gekonnt eingesetzte special effects, die computeranimierte Drachen täuschend echt in die Menschenwelt integrieren, während der Spielfilmbeitrag „Unbreakaboy“ von Michael Hilli Hildebrandt, Rebecca Rehm und Anne Sundermeier vor allem durch seine originelle Story über den unkaputtbaren Anti-Superhelden hervorstach.
Abdullah Jassin Kadiri hingegen, zeichnete mit dem Kurzdokugewinner „Stitches – a story about passion“ das äußert intime Porträt eines afghanischen Webers und gewährte dem Zuschauer einen ungewöhnlich ergreifenden Einblick in den ganz eigentümlichen Mikrokosmos von Familie, Arbeit und einem Stück Tausendundeinenacht im Herzen Europas.
Weniger persönlich, aber ebenso originell rundete „Nimbin – das soziale Experiment“ von Jan Fabi, Gewinner in der Kategorie Dokumentarfilm, den Filmabend ab. Die eindrücklich, mit Hilfe von Archivmaterial erzählte Geschichte des australischen Hippiedorfes Nimbin, entließ die Gäste mit einem Hauch Nostalgie in den noch jungen Abend, der ganz im Zeichen der Geselligkeit sein Ende fand.