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Ping Pong Summer

Quelle: © 2000-2014 Internationale Münchner Filmwochen GmbH

Ping

Zeitreise in die schrillen 80’er. Das Studentenwerk lud in Zusammenarbeit mit dem Filmfest ins Kino ein.

Zeitreise in die schrillen 80’er. Das Studentenwerk lud in Zusammenarbeit mit dem Filmfest ins Kino ein.

Liebevoll und detailgetreu lässt Regisseur Michael Tully in seinem Coming-of-Age-Film Ping Pong Summer die 80’er wiederauferstehen. Neben Leggins und Hip-Hop ist das auch die Zeit des Pingpongs. Rad ist großer Fan dieses Sports, und als er wie jedes Jahr mit seinen Eltern nach Ocean City, Maryland, in den Urlaub fährt, wird das im Jahre 1985 der Sommer seines Lebens.

Der Sommer seines Lebens

Er trifft auf die erste große Liebe, auf einen neuen besten Freund und gewinnt, mit Hilfe der merkwürdigen Nachbarin Randi Jammer (wunderbar authentisch gespielt von Susan Sarandon) ein für ihn sehr wichtiges Pingpong-Match. Das ist dann auch schon die Story und der Film mehr als nur vorhersehbar. Was den Film jedoch besonders macht, ist die Herzlichkeit, mit der die bunten Bilder auf die Leinwand gebracht wurden. Durchdrungen von einem fein säuberlich ausgewählten Soundtrack aus den 80ern und der technischen Filmqualität der damaligen Zeit nachempfunden, ist der Film ein skurriles Unikum – jedoch auch nur für eingeschweißte Fans der 80er! Ansonsten hat der Film seine Längen, und auch der Humor läuft weitab des Mainstreams und trifft in heutigem Verständnis nicht immer ins Schwarze.

Trashig, aber lahm

Versteckte Höhepunkte hat der Film aber dennoch. Zum Beispiel wenn Randy ganz cool und in einem Outfit, das sich nicht mal annähernd in nicht lächerlich wirkende Worte verpacken lässt, an der Bar lungert und einen „Suicide“ bestellt, um seiner Angebeteten Stacy zu imponieren. Das Getränk besteht aus einer Mischung aller vorhandenen Softdrinks – doch Randys unerschütterliches Selbstbewusstsein in diesem Moment lässt auch das lahmste Mischmaschgetränk wie einen geschüttelten Martini des großen James Bond wirken.

Trashig ist das Ganze, doch so richtig in Fahrt kommt der Film nicht. Da hilft weder die Musik der 80er, noch der Gastauftritt Sarandons. Man ertappt sich gelegentlich dabei, eher die Reaktionen der anderen Kinobesucher in der Schwärze des Saals zu beobachten, als dem mäßig spannenden Geschehen auf der Leinwand zu folgen. Das Gespräch des Komponisten Michael Montes mit den Kinobesuchern nach dem Film zeigte dann zwar die Liebe zum Detail, die hinter dem Film steckt, dennoch muss man, um Ping Pong Summer etwas abgewinnen zu können, schon das Verständnis der Filmemacher teilen: Große Verehrer der 80er-Jahre waren hier am Werk.

„Now is the time to stop being a loser!“

Präsentiert wurde Ping Pong Summer nicht nur vom Filmfest, sondern auch vom Münchner Studentenwerk. So war der Eintritt für alle Studierenden frei und nach der Vorstellung ging es zu den Sounds der 90er dann noch weiter in die Milchbar. Hier traf man auch wieder auf den gut gelaunten Michael Montes. Die Stimmung war ausgelassen, so als versuchten die Besucher der Films, den in der anlaufenden Handlungsphase hängengebliebenen Film im Club noch fortzuführen. Vielleicht hielt sich da der ein oder andere dann auch an den Rat Sarandons, den sie im Film auch dem etwas liebesunfähigen Rad gibt: “Now is the time to stop being a loser! Now is the time to kiss the girl”. In diesem Sinne wurde noch bis tief in die Nacht weitergefeiert.

Ping Pong Summer läuft am Samstag, den 5. Juli, um 22:30Uhr ein letztes Mal auf dem Münchner Filmfest im Kino Münchner Freiheit 3. Nach dem Film besteht die Möglichkeit, mit Komponist Michael Montes über den Film zu sprechen. 

 

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