E3 in Los Angeles. Die Pressekonferenz Sonys ist bereits in vollem Gange. Es läuft ein siebenundhalb minütiges Demovideo zu dem Videospiel Uncharted 4 - A Thief’s End.  Wie Microsoft oder Nintendo will auch Sony auf der E3, der größten Computerspiele-Messe des Jahres, mit Exklusivtiteln für die eigene Konsole werben.

Das Demovideo zeigt den Helden der Serie, Nathan und seinen grauen, nach Sauerstoffzelt anmutenden Begleiter Sully. Sie stolpern aus einem vermeintlich verschollenen Tempel, dessen Ausgang von der Statue des Königs der Piraten Henry Every (“I am a man of fortuna and must seek my fortune”) geziert wird, direkt auf die Straßen irgendeines, von Menschen überhäuften Marktes. Es ist eine hügelige Hafenstadt, die Anwohner sind dunkelheutig, tragen Kopftücher und sprechen Französisch (Marokko?).

Nathan und Sully müssen zu irgendeinem Freund namens Sam am anderen Ende der Stadt; sie schlängeln sich eine Minute lang durch die Menschenmassen, ehe die beiden von schießwütigen Soldaten (oder Ähnlichem) konfrontiert werden.

Was folgt ist ein filmreifes Gedöns aus Klopperei und Schießerei, das damit endet, wie Nathan und Sully von einem Dach direkt in einen Jeep fallen, natürlich sofort losdüsend. Und um bei einer detailreichen Beschreibung zu bleiben (der gesamte obere Abschnitt könnte schließlich auch einfach mit “Gameplay” zusammen gefasst werden): Der dachlose Jeep hat sogar ein Nummernschild.

Ein Nummernschild enthält einen versteckten Hinweis

Und das ist mal gut und mal weniger gut zu erkennen, während sich die Insassen eine Verfolgungsjagd mit einem gepanzerten Truck liefern. Wenn das Nummernschild allerdings mal erkennbar ist, lautet es: ∀N373, und darüber so ein seltsames Zeichen von einem Fisch, das mit einem R verwachsen ist.
Damit es jetzt nicht total sinnlos erscheint, das Nummernschild innerhalb eines Videospiels zu erläutern, muss natürlich auch etwas dahinter stecken, wenn man es, sagen wir mal, auf den Kopf dreht:

Helene Fischer als Easter Egg in "Uncharted 4 - A Thief’s End". Quelle: 9Gag

Und mit etwas Fantasie ergibt dieser verschlüsselte Code eines Nummernschilds auf einmal: Helene Fischer! What?!

Easter Eggs sind oft gut versteckt

Unabhängig von der Frage, was Helene Fischer mit den amerikanischen Entwicklern von Naughty Dog zu tun hat und ob man sie überhaupt außerhalb Deutschlands kennt, stellt sich vielleicht noch viel eher die Frage, wie ein Spieler überhaupt auf so einen unscheinbaren Hinweis (Nummernschild) stößt?

Die unscheinbaren Hinweise sind in der Branche besser bekannt als Easter Eggs (wobei das übersetzt eher dem Überraschungsei entspricht, nicht dem Osterei) und wahrscheinlich braucht es genau wie oben eine halbwegs akribische Analyse der Umgebung im Spiel. Manchmal ist es auch einfach nur Glück oder purer Zufall, über ein Überraschungsei zu stolpern. Früher haben sich Softwareentwickler mit Easter Eggs in Spielen verewigt, mittlerweile sind sie eher humoristischer Natur. (Denn welcher Entwickler verewigt sich selbst, indem er zwei Soldaten in einem versteckten Aufzug abdancen lässt?)

Die Definition wird nicht gerade leichter dadurch, dass es Easter Eggs gibt, die tatsächlich Easter Eggs sind (Grand Theft Auto: Vice City) oder dass aus heiterem Himmel auch mal eine Horde halbnackter erscheint, um dem Spieler zu applaudieren (Hitman: Blood Money).

So ein Anblick macht einen ja fast sprachlos; ja vielleicht sogar: Atemlos.

Die GTA-Entwickler nehmen Easter Eggs wörtlich. Quelle: Youtube

Halbnackte Männer applaudieren dem "Hitman". Quelle: Youtube