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Platte des Monats

Phantastic Ferniture – Phantastic Ferniture [Transgressive Records]

Quelle: Transgressive Records

Phantastic Ferniture

Auf den Ehrenplätzen der Rubrik „Wörter, die es nur im Deutschen gibt“ sitzt seit jeher die feucht-fröhliche „Schnapsidee“. Sie beschreibt treffend wie kein anderes Wort das, was entsteht, wenn drei befreundete Musiker*innen auf einer Geburtstagsparty einen über den Durst trinken und dann beschließen eine Band zu gründen. Aus einer solchen Schnapsidee wurde auch das Bandprojekt Phantastic Ferniture um Sängerin Julia Jacklin, das auf seinem gleichnamigen Debüt den Emotionsreichtum der Adoleszenz in leichtfüßig schwankender und wunderbar wärmender Gitarrenmusik feiert.

Wenn bei einer Party die richtigen Leute zusammen feiern, genug Alkohol mit im Spiel ist und am Ende sogar noch eine inspirierende Partyplaylist die Gemüter verwöhnt und inspiriert, dann ist der Gedanke, eine eigene Band gründen zu wollen, wirklich gar nicht so weit hergeholt. Eine solch klassisch-kitschige Gründungsgeschichte ist jetzt nicht etwa Ausgangspunkt des nächsten Coming-of-Age-Films, sondern für die drei Musiker*innen Ryan Brennan, Elisabeth Hughes und Julia Jacklin Realität. Vor allem die beiden befreundeten Musikerinnen Hughes und Jacklin leben in dem gemeinsam gegründeten Bandprojekt Phantastic Fernitures ihre musikalische Freiheit und Unabhängigkeit von den einzelnen Soloprojekten aus. Die neu gefundende Enstpannung spiegelt sich auf dem Debüt Phantastic Fernitures auch im Sound wieder.

Let the inner kids win

Gerade Folk-Sängerin Julia Jacklin, die mit ihrer markanten Stimme auf Albumlänge die Richtung der Band bestimmt, zeigt auf Phantastic Fernitures eine andere musikalische Facette. Die schwermütige Tiefe, mit denen das Solo-Debüt Don’t Let The Kids Win der Australierin zu überzeugen wusste, gewinnt in neuer Bandformation deutlich an Leichtigkeit und Verspieltheit. Denn die softe Mischung aus tänzelnden Riffs, detailreichen Arrangements und dem nötigen Pop-Appeal steht Jacklin gut. Mit wärmender Stimme singt sie über vergangene und verspielte Chancen im Leben und vor allem in der Liebe. Von Jugend-Nostalgie ist jedoch keine Spur. Stattdessen vertonen Phantastic Ferniture bitterschön-verklärte Geschichten und Probleme aus dem (Liebes-)Leben der Mittzwanziger-Generationen.

"I would love you, even if you don't need me to" (Gap Year)

Nach dem doch recht Pop-lastigen ersten Teil der Platte, der die drei stimmungsvoll-tanzbaren Singles „Gap Year“, „Bad Timing“ und „Fuckin 'n‘ Rolling“ beheimatet, markiert „Take It Off“ den deutlich reduzierteren, improvisierteren Teil des Debüts. Darauf tritt Jacklins Stimme auch mal ein Stück zurück und macht den roher klingenden Instrumenten Platz, die sich streckenweise bis ins Psychedelische vortasten dürfen („Take It Off“, „I Need“). Genau diese Liebe zum Detail, die Wandelbarkeit der Musiker*innen und die dennoch vorhandene Zurücknahme und Orientierung an der klassischen Gitarrenmusik machen das Besondere an Phantastic Ferniture aus. 

 

"Phantastic Ferniture" von Phantastic Fernitures ist am 27.07.18 bei Transgressive Records erschienen.

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