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Münchens Zukunft

Die Stadt wächst

Autor(en): Annika Lindtner am Mittwoch, 4. Juli 2018
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Quelle: Shutterstock

München wächst und wächst

Die Münchner Bevölkerung wächst und wächst. Die Stadtplanung entwickelt deshalb jetzt Konzepte, um diese Herausforderung zu meistern.

Gerade erst wurde München von dem britischen Magazin Monocle wieder zur lebenswertesten Stadt der Welt gekürt. Aber wie lange wird das noch so bleiben? Bis 2036 prognostiziert der Regionale Planungsverband für den Großraum München 3,25 Millionen Einwohner, das bedeutet einen Bevölkerungszuwachs von bis zu 350.000 Menschen. In die Stadt selbst sollen 11,9% oder 174.000 Menschen mehr strömen, damit werden in München mehr als die Hälfte der gesamten Einwohner der Region leben.
Mit einem Durchschnittsalter von 42,5 Jahren wird außerdem keine Großstadt in Deutschland so eine junge Bevölkerung haben, wie die Landeshauptstadt. Das liegt daran, dass München eine lebenswerte Stadt ist, die dank attraktiver Arbeitsangebote vor allem junge Menschen anzieht. Deshalb werden in der Region auch immer mehr Kinder geboren.

Zukunftsprojekte der Stadt

Für all diese zukünftigen Bürger muss Wohnraum geschaffen werden, der in die bestehende Stadt integriert werden soll. Das bedeutet aber weder Hochhäuser, noch eine Ausweitung des Stadtkerns bis zu den S-Bahn-Endhaltestellen. Die Stadtplanung entwickelt deshalb verschiedene Konzepte für ein München der Zukunft. Das Projekt "Langfristige Siedlungsentwicklung" (LaSie) beschäftigt sich mit der Frage, wie verträglicher Wohnraum geschaffen werden kann.
Dafür wurden drei Strategien entworfen: Zum einen soll die Bebauung bereits bestehender Wohnräume nachverdichtet werden. Wie Katja Strohhäker vom Referat für Stadtplanung München erklärt, spielt auch die Umstruktierung von nicht mehr genutzten Flächen eine wichtige Rolle. Auf den sogenannten Konversionsflächen können so zum Beispiel neue Wohnungen in alten Kasernen entstehen. Außerdem sollen bereits vorhandene Siedlungsflächen, beispielsweise am Stadtrand, erweitert werden.

München zwischen Digitalisierung und Chaos

Unter dem Titel der "Smart City" wird der Frage nachgegangen, wie digitale Transformation und städtische Entwicklung zusammengebracht werden können. Darunter werden unter anderem Energieffizienz, integrierte Infrastruktur sowie nachhaltige Mobilität diskutiert. In der Veranstaltungsreihe "Zukunftsschau 2040+" ging es außerdem um die Vereinbarkeit von Wachstum und sozialer Verträglichkeit.
Dabei wurden drei Zukunftsszenarien für München herausgearbeitet: Szenario eins rückt soziale und ökologische Nachhaltigkeit in den Fokus. In der zweiten Zukuftsvision haben dagegen Digitalisierung und der freie Markt die gesellschaftlichen Unterschiede noch verschärft. Ein positiveres Bild zeichnet das dritte Szenario: Hier wird München als "charmant unsortiert" beschrieben. Bunt gemischte Quartiere ermöglichen Gestaltungsfreiheit und verändern den Charakter der Stadt.
Zwar wird voraussichtlich keine dieser Prognosen in genau dieser Form eintreffen, sie sollen aber Politik und Planung bei den Entscheidungen für die zukünftige Entwicklung unterstützen.

Umdenken notwendig

Für solche positiven Zukunftsaussichten, muss aber sowohl im Baugewerbe, als auch bei den Bewohnern, ein Umdenken stattfinden, wie der Professor für Städtebau Nicolas Kretschmann betont. Dafür müssten die Münchner sich von ihren durchschnittlich 40m² verabschieden und näher zusammenrücken. Auch alternative Formen des Zusammenlebens, zum Beispiel mit geteilten Küchen und Gemeinschaftsbereichen, sind vorstellbar. 

Die enorme Zuwanderung, die in den nächsten Jahren auf uns zukommt, muss also nicht unbedingt eine Verschlechterung der Lebensqualität bedeuten. Wenn die Weichen für die Zukunft heute von Politik und Planung in die richtige Richtung gestellt werden, wird München auch 2036 eine lebenswerte Stadt sein, die die unterschiedlichsten Menschen vereint.

Platte des Monats

Conor O'Brien zeigt mit The Art of Pretending to Swim, dass Indie-Folk auch im Jahr 2018 noch spannender klingen kann, als man das von diesem Genre erwartet hätte. Das vierte Album der Villagers vereint, was eigentlich widersprüchlich wirkt: Folk mit R'n'B und Experimentierfreude mit Zugänglichkeit. 

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M94.5 präsentiert
Donnerstag, 18. Oktober, 18 Uhr
M218 LMU Hauptgebäude
 
Munich Rocks!
Donnerstag, 18. Oktober 2018
 
Freitag, Samstag: 19./20. Oktober
 
Neuhauser Musiknacht
Samstag, 27. Oktober 2018
M94.5 Bühne @ Freiheizhalle

 

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