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Paralympics in Rio

Fairness! Aber wie?

Autor(en): Julia Ongyerth am Mittwoch, 7. September 2016
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Quelle: Pixabay/CC0

Basketballer im Rollstuhl

Die Paralympics starten. Bei dem Sportevent schwimmt schon mal ein Kleinwüchsiger gegen einen, der nur ein Bein hat. Und das soll fair sein?

Die 15. Paralympics in Rio gehen los. Das Ziel der Spiele ist einfach: Faire Wettkämpfe. Aber wie stellt man das am besten an? Es ist nicht leicht, die Leistungen von Sportlern mit unterschiedlichen Behinderungen zu vergleichen. Aber genau das ist gefordert. Damit alle dieselben Chancen haben, gibt es deshalb ein System, das mit Klassifizierungen arbeitet.

Die Sportler werden zunächst in zehn Hauptklassen unterteilt. Dazu zählen zum Beispiel die Beeinträchtigung der Sehfähigkeit, der Muskelleistung, oder fehlende Gliedmaßen. Zusätzlich gibt es Unterklassen, die je nach Disziplin verschieden sein können. Das ist aber wichtig, weil jeder Sport unterschiedliche körperliche Anforderungen an die Athleten stellt.

Unvergleichliches vergleichbar machen

Für den Zuschauer wird es spätestens hier verwirrend: Auf einmal gibt es 10 verschiedene Wettkämpfe im Schwimmen, weil die Athleten nicht gegen alle Schwimmer, sondern nur gegen vergleichbare Konkurrenten antreten. Vergleichbar heißt dabei nicht unbedingt, dass Sportler mit ähnlichen Behinderungen gegeneinander antreten.

Beim Schwimmen wird beispielsweise die Fähigkeit, sich im Wasser zu bewegen, verglichen. Diese kann bei Athleten mit ganz unterschiedlichen Behinderungen sehr ähnlich sein, so dass diese in der selben Wettkampfgruppe gegeneinander antreten, obwohl das auf den ersten Blick vielleicht schwer vergleichbar wirkt.

Konkret heißt das, dass hier Sportler mit fehlenden Gliedmaßen in derselben Gruppe antreten wie Sportler mit Koordinations- oder Bewegungseinschränkungen, den sie aufgrund eines Hinrschadens haben.

Das System kann noch besser werden

Der Wettkampf in solchen Untergruppen ist ein wichtiger Punkt für die Fairness, die laut des Behindertensportverbands anders kaum gewährleistet werden könne. Und ja, auch für die Zuschauer, die sich dadurch auf spannende Wettkämpfe freuen können. Um möglichst vielen beeinträchtigten Sportlern die Teilnahme zu ermöglichen, braucht es also ein Klassifizierungssystem. Dass das auch fair ist, ist schwer zu schaffen.

Auch das jetzige Klassifizierungs-Modell ist innerhalb des Behindertensports nicht unumstritten. Deshalb wird nach neuen Methoden gesucht, um eine noch bessere Chancengleichheit zu schaffen. In einer Broschüre des Behindertensportverbands heißt es dazu, man sei ständig dabei das System zu verbessern und neue Lösungen zu finden.

Platte des Monats

Conor O'Brien zeigt mit The Art of Pretending to Swim, dass Indie-Folk auch im Jahr 2018 noch spannender klingen kann, als man das von diesem Genre erwartet hätte. Das vierte Album der Villagers vereint, was eigentlich widersprüchlich wirkt: Folk mit R'n'B und Experimentierfreude mit Zugänglichkeit. 

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