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Literaturnobelpreis 2012

Autor(en): Michaela Regele am Sonntag, 11. November 2012
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Der Literaturnobelpreis geht 2012 an Mo Yan. Mo Yan ist das Pseudonym des Chinesen Guan Moye und bedeutet „der Sprachlose“. Sprachlos ist er allerdings nicht. Der Literaturnobelpreis geht 2012 an Mo Yan. Mo Yan ist das Pseudonym des Chinesen Guan Moye und bedeutet „der Sprachlose“. Sprachlos ist er allerdings nicht. 

Die Königlich-Schwedische Akademie ehrt Mo Yan, weil er in seinen Texten gekonnt Märchen, Geschichte und Gegenwart miteinander vereine. Als Sohn eines Bauern im nordöstlichen China auf dem Land aufgewachsen, kommt die Herkunft seinem schriftstellerischen Schaffen zugute. Das Nobelpreis-Komitee schätzt die Schilderungen der dörflichen Welt, die den meisten Menschen sonst verborgen bliebe.

Erfolg nicht nur in China


Seinen literarischen Durchbruch in China schaffte Mo Yan 1986. Mittlerweile hat er neun Romane und mehr als siebzig Erzählungen veröffentlicht und konnte schon fast alle chinesischen Literaturpreise abräumen. Seit den 90er Jahren ist er in der westlichen Welt erfolgreich. Sein bekanntestes Werk ist der Roman „Das rote Kornfeld“. Für sein bedeutendstes Werk hält er nach eigenen Angaben sein Buch "Große Brüste und breite Hüften".

Nobelpreisvergabe stößt auf Kritik


Mo Yan gilt als regimenah. So stieß die Entscheidung des Nobelkomitees auf Kritik, unter anderem durch den chinesischen Künstler Ai Weiwei. Zwar ist Mo Yan nicht staatskritisch, setzte sich aber für die Freilassung seines inhaftierten Landsmanns Liu Xiabo ein. Der Friedensnobelpreisträger von 2010 konnte seine Auszeichung bisher noch nicht entgegen nehmen. In China wurde die Auszeichung für Mo Yan als der erste Nobelpreis für das Land gefeiert, obwohl neben Friedensnobelpreisträger Liu Xiabo auch noch Gao Xingjian im Jahr 2000 den Literaturnobelpreis erhalten hat.

Platte des Monats

Conor O'Brien zeigt mit The Art of Pretending to Swim, dass Indie-Folk auch im Jahr 2018 noch spannender klingen kann, als man das von diesem Genre erwartet hätte. Das vierte Album der Villagers vereint, was eigentlich widersprüchlich wirkt: Folk mit R'n'B und Experimentierfreude mit Zugänglichkeit. 

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