Bewusst kleiden
Baby du siehst fair aus!
Nach dem Amazonskandal kommt die Frage hoch: Ist Onlineshopping unfair? Welche ökologischeren Alternativen es zum Kleiderkauf im Internet gibt.
Hand aufs Herz: Wir geben uns doch alle Mühe tagsüber gut auszusehen, wollen dabei aber dem modischen Trend folgen und ganz wichtig: zu teuer und kompliziert darf es auch nicht sein. All diese Wünsche werden durch eine einfache Verkaufsidee erfüllt: Onlineshopping. Pro Jahr geht jedoch eine dreistellige Millionenzahl von Paketen wieder zurück an die Verkäufer. Besonders der Onlinevertrieb Amazon steht deswegen jetzt deutlich in der Kritik: denn ein Teil der zurückgesendeten, neuwertigen Ware wird nicht mehr ins System zurück geordnet, sondern tatsächlich entsorgt. Denn oft ist die Entsorgung billiger als Spenden oder der Weiterverkauf. Der Aufschrei von Umweltvertretern ist groß.
Aber können wir Käufer uns bei dieser Kritik nicht genauso an die Nase fassen? Schließlich fahren wir mit dem Onlineshopping eine bequeme Nummer: wir können uns beliebig viele Teile bestellen, probieren und falls es nicht passt oder nicht gefällt, alles ohne Unkosten zurückschicken. Sobald die Ware an der Poststation abgegeben worden ist, ist unser Teil des Geschäfts getan. Wir müssen uns nicht mehr darum kümmern, ob das Paket sicher angekommen ist. Doch deswegen sind wir Kunden noch lange nicht aus der Verantwortung raus. Schließlich können wir uns beim Shoppen schon ernsthaft Gedanken machen: zum Beispiel über die richtige Größe oder ob wir die Kleidung bestellen mit der Einstellung: „Ach, den Großteil schicke ich sowieso wieder zurück.“ Vielleicht sind die Ergebnisse rund um Amazon ein Anlass sein Shoppingverhalten zu hinterfragen und sich so durch ein umweltbewusstes Shoppen nicht nur äußerlich, sondern auch innerlich wohlzufühlen.
1. Mal wieder ganz analog shoppen gehen
Es ist einfach, aber auch so schön. Mal wieder die Freunde einpacken und zu einem gemeinsamen Shoppingnachmittag durch die Viertel ziehen. Dabei findet man nicht nur kleine versteckte Läden und modische Schmankerl, sondern kann auch direkt vor Ort entscheiden, ob das Kleidungsstück gefällt oder passt. So könnt ihr, ganz einfach, das Kleidungsstück mit einem Freundschaftsmoment verbinden und umgeht das Zurücksenden per Post- Und nicht vergessen: kostenlose Plastiktüten ist nicht mehr, ab jetzt heißt es Jute-Beutel mitnehmen.
2. Mal wieder „altmodisch“ shoppen
Dem Überkonsum von Kleidung wirken wohl am besten Second-Hand-Läden, Kleidertauschaktionen oder Flohmärkte entgegen. Das Prinzip ist hier ganz einfach: Indem wir die Kleidung nicht entsorgen, sparen wir Ressourcen und Material. Denn das Recycling ist gar nicht so einfach wie angenommen. Die meisten Kleidungsstücke werden nämlich aus Mischfasern hergestellt und diese kann man deswegen nicht in Rohstoffen recyclen. Natürlich braucht es deutlich länger, bis wir uns durch die Kleiderstangen gewühlt haben und ein Teil finden, dass passt und gleichzeitig gut aussieht. Aber wir finden am Ende Kleidung, die einzigartig ist und das macht nicht nur uns, sondern auch unserem Geldbeutel und der Umwelt Freude.
3. Mal wieder kreativ werden
Back to the Basics! Ist der Kragen vom Hemd löchrig, der Rock etwas zu kurz oder der Schnitt vom Kleid zu uncool, muss das nicht gleich heißen: wegwerfen und ein neues Kleidungsstück kaufen. Denn manchmal braucht es nur wenige Handgriffe, um sich ein neues Kleidungsstück aus einem altem heraus selber zu kreieren. So kann aus einem alten Männerhemd mit wenigen Nadelstichen ein cooles Top werden, aus einer gerissenen Jeans ein neuer Rock oder der alte Gammelpulli kann wieder aufgepimpt werden. D(o)-I(t)-Y(ourself) Anleitungen finden sich dazu massenhaft im Internet und auf Youtube. Das Kleidungsstück wird so zu einem ganz persönlichen Erfolgserlebnis.
Hier ein kleiner Eindruck vom Upcyclen mit der Youtuberin Ashley Forsson: