Volleyball
Haching startet souverän
Zweites Spiel, zweiter Sieg: Generali Haching hat in der Volleyball-Bundesliga einen Traumstart hingelegt. Trainer Mihai Paduretu schwärmte.
„Unsere Situation ist vergleichbar mit der von Schalke oder vom FC Bayern“, sagte Trainer Mihai Paduretu vor Saisonbeginn. Gemeint war damit die personelle Situation bei Generali Haching nach prominenten Abgängen. Nachdem sowohl der Steller der Nationalmannschaft, Patrick Steuerwald als auch Außenangreifer Sebastian Schwarz beim italienischen Club RPA Perugia ihr Glück unterschrieben hatten, beschloss auch noch der 225-fache Nationalspieler Marco Liefke sein offizielles Karriereende. Drei weitere Spieler verließen den Verein. Dazu machte die WM Anfang Oktober in Rom der Bundesliga-Vorbereitung einen Strich durch die Rechnung.
Einige Vorbereitungs- und zwei Bundesligaspiele später sieht die Situation schon ganz anders aus. Die neun Neuzugänge und die fünf Verbliebenen der vergangenen Saison arrangieren sich gut. Sie trainierten viel, blieben gesund und wuchsen zusammen. Schon der Bundesligaauftakt in Berlin war ein Sieg im Eiltempo. Ein glattes 3:0 gegen den VC Olympia 93 in nur 62 Minuten. Es sollte ein leichter Gegner sein zu Beginn. Denn der VCO, quasi die Juniorennationalmannschaft, ist in der Bundesliga mit Sonderspielrechten ausgestattet, um so gezielt die besten 12 Junioren der Republik zu fördern. Es war ihr erstes Bundesligaspiel überhaupt. Haching konnte davon profitieren.
Am 2. Spieltag gegen Evivo Düren eröffnete der spätere „Most Valuable Player“ bei Haching, Denis Kaliberda, mit einem seiner krachenden Aufschläge nun auch endlich wieder die Heimspielsaison in der Generali Sportarena. Das anfängliche Abtasten der beiden Mannschaft verlief größtenteils ausgeglichen. Doch Düren fand nicht richtig ins Spiel und lief so bis zur zweiten Technischen Auszeit einem vier- bis fünf Punkterückstand nach (16:11). Dieser sollte sich am Ende noch erhöhen und schließlich gewann der TSV Unterhaching den ersten Satz nach nur 24 Minuten mit 25:17.
Die 1300 Zuschauer sahen Parallelen zum ersten Satz. Nach einem 0:4 Fehlstart konnte Düren bis zur ersten Technischen Auszeit (8:7) den Beginn des zweiten Satzes ausgeglichen gestalten. Doch gleich wieder gerieten sie in einen vier Punkterückstand und Dürens Trainer Sven Anton musste schon beim 13:9 seine zweite und somit auch letzte Auszeit nutzen. Doch Haching ließ sich auch nach der zweiten Technischen Auszeit (16:11) durch ein paar vermeidbare Eigenfehler in Form von Netzberühung oder Übertritt nicht aus dem Konzept bringen. Mit einem Servicewinner beendete der Kapitän Max Günthör den Satz klar mit 25:19.
Die Aufstellung mit Kaliberda, Günthör, Carroll hinten und Dos Santos, Kmet und Skladany am Netz war unverändert. Trotzdem schlichen sich im dritten Satz ungewohnte Fehler ein. Die im ganzen Match auffallend vielen Rückraumangriffe der Hachinger wurden weniger und ungenauer. Exemplarisch der Punktverlust von Kaliberda, als sein Angriff zum 11:12 meilenweit hinter der Grundlinie auftraf. Die Hachinger strauchelten. Beim 11:14 zog Trainer Paduretu die Reißleine. Der freie Fall war beendet. Die Aufholjagd begann. Mit einem Ass brachte Brano Skladany Haching mit 16:15 in Front. Düren wusste sich nicht mehr zu wehren und so gewann Generali Haching nach einer Stunde und 18 Minute insgesamt auch den dritten Satz mit 25:22.
„Wir waren in allen Bereichen besser, beim Zuspiel sogar eine ganze Klasse stärker. Ich bin sehr zufrieden“, analysierte Hachings Trainer Mihai Paduretu, „Das Team hat großes Potential und wird noch besser und spektakulärer spielen!“ Die Ziele sind ganz klar gesetzt. Die Grenzen aber auch. So wusste Kapitän Max Günthör nach dem Spiel ganz genau was in dieser Saison möglich ist und was nicht: „Pokal? Wir! Meisterschaft? Wir! Championsleague? Wir nicht!."