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James Hersey im Interview

Grammatik der Musik

Quelle: M94.5

James Hersey

Zwischen Elektropop und Akustiksets: Multiinstrumentalist James Hersey über das Messen von Liebe und seine neue Single "Miss You".

Mit neun Jahren hast du Cello gelernt, mit 13 deine erste Gitarre bekommen. Dann kamen Punk-Rock Bands, Chöre und das Jazz-Gitarre Studium. Macht es das leichter oder schwieriger einen eigenen Stil zu entwickeln?

Es war schwieriger am Anfang, weil ich so viel Wissen hatte von verschiedenen Stilen und quasi alles spielen konnte. All das musst du erstmal umlernen oder eigentlich verlernen. Wenn man eine Sprache lernt muss man mit den Buchstaben Wörter bilden und mit den Wörtern dann die richtige Grammatik nutzen. Aber wenn du jetzt beim sprechen die ganze Zeit daran denken müsstest, was in der Grammatik passiert, was jede Silbe bedeutet und wie du sie anders aussprechen kannst, dann macht es das viel schwieriger einfach zu sprechen. Genau das muss man wieder verlernen und so verhält es sich auch mit der Musik.

Deine Musik beschäftigt sich viel mit dem Thema Liebe. Warum glaubst du ist dieses Terrain nie abgekaut? Was bringt Menschen dazu sich immer wieder darauf einzulassen und nicht bei dem ganzen Gefühlsgedusel die Augen zu verdrehen?

Ich glaube fest daran, dass die Liebe die Grenze ist von dem Bewusstseinslernen der Menschheit. Es gibt keine Instrumente wie in der Naturwissenschaft, die das Bewusstsein messen können. Die Musik aber erreicht die Menschen auf einem emotionalen Level. Deswegen wird die Liebe in der Musik immer eine wichtige Rolle spielen.

Du hast mal gesagt: "A musician's life does two things very well - it pulls people apart and brings others closer together." Was genau steckt hinter diesem Satz? Wie erlebst du dein Musikerleben?

Ich bin super viel unterwegs. Seit 2011 bis vor zwei Wochen habe ich keine angemeldete Wohnung gehabt. Ich bin nur herum gereist und habe in WGs gewohnt. In den USA, England, Holland, Deutschland und natürlich Österreich. Es ist schön Leute zu sehen, die man nicht kennt und ihnen näher zu kommen. Aber die Menschen, die einem wirklich etwas bedeuten und die auch die Wurzeln meiner Songs sind, die erlebt man viel zu wenig. Das wird auch in "Miss you" aufgegriffen. Die Menschen, die mir am wichtigsten sind habe ich oft nicht um mich.

 

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