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Filmfest 2016

Deutsche Krimis

Quelle: Pixabay

Deutsche Krimis haben mehr zu bieten als nur Aktion

Wenn es um den sonntäglichen Tatort geht, scheiden sich die Meinungen der Krimifans. Aber nicht nur der Tatort kann spannende Krimis liefern.

Krimis sind ein sehr altes und beliebtes Genre. In der heutigen Zeit sind sie meistens durch viel Action und Geballere aufgeputscht, dann muss die Story auch nicht ganz so griffig sein. Leider.
Auf dem Filmfest in München präsentieren einige deutsche Regisseure ihre neusten Filme, darunter auch Krimis. Und die müssen sich auf keinen Fall hinter schwedischen oder amerikanischen Produktionen verstecken.
Ernst – geradlinig – leidenschaftlich – spannend!

München Mord – Wo bist du, Feigling?

Regisseur Anno Saul inszeniert den vierten Mordfall des Ermittlertrios Angelika Flierl (Bernadette Heerwagen), Harald Neuhauser (Marcus Mittermeier) und Ludwig Schaller (Alexander Held). Vor den Augen von Angelika Flierl wird ein Mann von einem Unbekannten umgebracht. Der Täter kann fliehen. Die Ermittlungsarbeit der drei kann beginnen. Aber wo sollen sie anfangen? Es gibt keine Hinweise darauf, dass das Opfer seinen Mörder kannte. Ist das einer dieser Fälle, in dem es keine Verbindungen zwischen Täter und Opfer gab? War es Mord im Affekt? Mit unorthodoxen Methoden versuchen die Ermittler dem Täter näher zu kommen. Doch je länger sich die Aufklärung zieht, desto mehr bekommen sie Druck vom Staatsanwalt und Dienststellenleiter.


Schaller, Flierl und Neuhauser ermitteln.                         © Quelle: Filmfest München 2016

"München Mord – Wo bist du, Feigling?" ist ein packender Krimi bei dem die Frage im Vordergrund steht: Was passiert, wenn der Täter nicht gefasst werden kann, weil es keine Spuren und keine Verbindungen gibt?

Dabei überzeugen vor allem Alexander Held als Hauptkommissar und Chefermittler, Simon Schwarz als Staatsanwalt und Christoph Süß als Dienststellenleiter. Letzterer, vor allem aus 'Quer', dem wöchentlichen Magazin des BR, bekannt, anfangs in einer ungewohnten Rolle, doch im Laufe des Films gewöhnt man sich daran. Sie lockern den Krimi durch Wortwitze und ihren trockenen Humor auf und verleihen ihm dabei einen gewissen Charme.

"München Mord - Wo bist du, Feigling" läuft am 29. Juni auf dem Filmfest.

 

Zielfahnder - Flucht in die Karpaten

Der rumänische Häftling Caramitru (Dragos Bucur) ist aus dem deutschen Gefängnis entflohen. Die LKA Beamten Hanna Landauer (Ulrike C. Tscharre) und Sven Schröder (Ronald Zehrfeld) sind auf ihn angesetzt. Doch in einer spektakulären Flucht schlägt sich Caramitru bis nach Rumänien durch. Landauer und Schröder verfolgen seine Spur bis in die Karpaten, wo der Geflohene zur Hochzeit seiner Schwester will.

Wenn es jemand versteht einen spannenden Krimi zu produzieren, dann ist es Dominik Graf. Der Münchner hat bei vielen Tatorten, Polizeirufen und anderen Krimis Regie geführt. Er weiß, wie man spannend und doch geradlinig erzählt. Ohne viel Geballer oder plötzliche Wendungen, sondern auf das Wesentliche konzentriert. 
"Zielfahnder – Flucht in die Karpaten" ist ein spannender Krimi, bei dem man bis zum Schluss mitfiebert, ob die LKA Beamten den Flüchtigen fangen werden oder nicht. Und ganz nebenbei bekommt man einen sehr persönlichen Einblick in das Leben der Rumänen in der EU, der den Zuschauer zum Nachdenken bewegt.


Landauer und Schröder ermitteln in Rumänien.              © Quelle: Filmfest München 2016

"Zielfahnder - Flucht in die Karpaten" kann man noch am 29. Juni auf dem Filmfest anschauen.

 

Ein Kommissar kehrt zurück

20 Jahre ist es her, dass in einem Dorf bei Greifswald ein kleines Mädchen ermordet wurde. Dieser Fall lässt Hauptkommissar Kovak (Uwe Kockisch) keine Ruhe. Nachdem er pensioniert wurde, zieht er in das Dorf und beginnt erneut zu ermitteln, um sein Versprechen gegenüber der Familie einzulösen - den Mörder zu fassen. Für Kovak steht der Täter (Sylvester Groth) schon seit 20 Jahren fest, aber er kann dem Physikprofessor Michael Adam nichts nachweisen. Und der mutmaßliche Täter beteuert immer wieder seine Unschuld. Es dreht sich alles um Wahrheit und Vertrauen. Es gibt zwei Versionen einer Geschichte - die des Kommissars und die des Täters - aber welche ist wahr?


Kovak und der verdächtige Michael Adam.                     © Quelle: Filmfest München 2016

"Ein Kommissar kehrt zurück" ist ein sehenswerter deutscher Krimi, der den Zuschauer durch gut geschriebene Dialoge bis zum Ende im Dunklen lässt, welche Version der Geschichte stimmt. Sowohl Uwe Kockisch als auch Sylvester Groth überzeugen in ihren Rollen und sorgen so für eine spannende Story, bei der man sich nicht entscheiden kann, ob man auf der Seite des Kommissars oder des mutmaßlichen Täters stehen sollen.

"Ein Kommissar kehrt zurück" ist am 28. und 30. Juni auf dem Filmfest zu sehen.
 

 

Platte des Monats

Conor O'Brien zeigt mit The Art of Pretending to Swim, dass Indie-Folk auch im Jahr 2018 noch spannender klingen kann, als man das von diesem Genre erwartet hätte. Das vierte Album der Villagers vereint, was eigentlich widersprüchlich wirkt: Folk mit R'n'B und Experimentierfreude mit Zugänglichkeit. 

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M94.5 präsentiert
Donnerstag, 18. Oktober, 18 Uhr
M218 LMU Hauptgebäude
 
Munich Rocks!
Donnerstag, 18. Oktober 2018
 
Freitag, Samstag: 19./20. Oktober
 
Neuhauser Musiknacht
Samstag, 27. Oktober 2018
M94.5 Bühne @ Freiheizhalle

 

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