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Mac DeMarco Im Interview

Bespucken auf der Bühne...

Autor(en): Eric Thurau am Montag, 25. Juli 2016
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Quelle: CC BY 2.0 / Alterna2

Mac Demarco

Mac DeMarco ist wohl einer der verrücktesten Künstler der letzten paar Jahre. Vor seinem Abriss des Technikums haben wir mit dem Kanadier geredet.

Manchmal klingt er wie REM, manchmal wie Bruce Springsteen. Die Leidenschaft hat der Kanadier Mac DeMarco auf jeden Fall im Blut. Mit seiner Mischung von modernen Klängen und dem Sound der wilden 70er und 80er begeistert Mac schon seit Jahren die Musikszene. Das spiegelt sich auch bei den Auftritten seiner Band wieder. Das letzte Mal haben die 5 Jungs vor drei Jahren in München gespielt - jetzt haben sie letzte Woche das Technikum regelrecht auseinander genommen. Warum fast jede Show der Band eskaliert, hat mir Mac vor dem Konzert erzählt.

[00:59] Wie kommt ihr auf den verrückten Scheiß, den ihr auf der Bühne abzieht?

Ich weiß es nicht, vieles ist einfach spontan. Ich weiß auch nicht, woher Andy (Gitarre) seine Ideen kriegt.  Wir machen einfach, was sich richtig anfühlt, denke ich. Oder eher, was lustig ist. Ich glaube, wir versuchen einfach uns gegenseitig zum Lachen zu bringen. Manchmal lacht das Publikum mit, aber ich glaube, größtenteils sind die Leute einfach nur verwirrt.

[03:02] Denkst du, dass manche deiner Fans deinen Kultstatus zu ernst nehmen und dann ein bisschen durchdrehen?

Klar, es ist verrückt. Ich verstehe auch nicht warum. Aber ist nicht so, als ob ich mich beschweren würde - es ist wirklich cool. Es wundert mich auch, da wir schon seit Längerem kein Album mehr veröffentlicht haben. Wir touren seit über einem Jahr mit einer EP, "Another One". Ich glaube, die Leute wollen einfach nur abhängen und das ist ok. Wenn jemand mit mir abhägen will, hänge ich mit ihnen ab. Es ist komisch.

[05:41] Kommt deine Inspiration mittlerweile aus anderen Quellen als früher?

Ja, ich denke mittlerweile über andere Sachen nach. Früher hab ich immer gedacht "Verdammt!". Ich war frustiert - ich war pleite, hatte keinen Job, hab in Montreal gelebt. Ich hatte keine wirklichen Zukunftsaussichten. Es war ok, ich war glücklich. Aber jetzt habe ich ein Haus, kann sogar vernünftig essen - es ist alles viel einfacher. Was aber interessant ist, weil ich dadurch über andere Sachen nachdenke, die mich runterbringen. Viele Künstler sehen das als Chance politisch zu werden. Aber keine Sorge, das habe ich nicht wirklich vor.

[09:14] Wie nehmen die Leute eigentlich eure Abgedrehtheit auf? Letztes Jahr, als ihr auf dem Reeperbahn Festival gespielt habt, habt ihr euch ja zum Beispiel gegenseitig bespuckt.

Ich kann mich an das Konzert erinnern. Ich denke in Deutschland ist sich das Publikum immer nicht sicher, ob sie mögen, was wir auf der Bühne abziehen oder nicht. Es gibt einfach manche Orte, die Schweiz zum Beispiel, wo sich die Leute einfach nicht sicher sind. Die denken sich dann wahrscheinlich immer: "Ich schau mir das jetzt an. Aber ich bin mir nicht sicher, was das alles angeht.". Und wir reagieren dann einfach darauf. Wir denken uns dann: "Oh, euch gefällt es nicht so, ihr seid euch unsicher? Dann fangen wir jetzt an uns gegenseitig zu bespucken und schauen, wie es euch dann gefällt.".

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