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Platten vor die Säue

Mount Kimbie - Love What Survives

Quelle: beatsinternational.com

Mount Kimbie - Love What Survives

Das Duo aus England zeigt der Welt seine Liebe zu Effekten. Vier Jahre lang war es still um sie. Jetzt melden sie sich zurück.

Zwei Menschen treffen sich 2008 an einer Uni in London und verstehen sich auf Anhieb so gut, dass sie beginnen gemeinsam Musik zu machen. Raus kommt das im Homestudio produzierte Album "Crooks & Lovers". Diese Platte ging gleich mal durch die Decke wurde von positiver Kritik nur so überhäuft. Die Rede ist natürlich von Mount Kimbie. Hinter dem Projekt stehen Kai Campos und Dominic Maker. Beide sind zum Studieren nach London gezogen. Aber sicherlich auch, um die dortige große und experimentierfreudige Clubszene kennenzulernen. Denn die passt zu ihrem Musikstil: Ein experimenteller moderner Minimal-Dub-Mix.

 

Wartezeit

Vier lange Jahre musste die Musikwelt auf die neue Platte des Duos warten. „Love What Survives“ heißt nun das dritte Album. Die Fans durften schon vorab in vier Singles und einen Remix reinhören. Dabei konnte der Hörer schon ahnen, in welche Richtung Mount Kimbie ihr neues Album lenken. Es wird wieder alles Mögliche aus den Effektgeräten herausgeholt. Das Ganze findet seine Untermalung durch verzerrte Gitarren und Synthie Beats. Sie haben auch schon verraten, dass ihre allseits bekannten Musikfreunde mit auf dem Album vertreten sind. Wie auch schon bei der Albumauskopplung „We Go Home Togehter“ mit Jake Blake. Der ist ein guter Freund von Mount Kimbie und zusammen aufgetreten sind sie auch schon.

Verspielt

Mount Kimbie leben ihre Liebe zu elektronischen Spielereien in vollen Zügen aus. Gleich beim ersten Song „Four Years and One Day“ zeigt das Duo, wie sie elektronische Musik auffassen. Es ist ein minimalistischer Sound, der dem Hörer entgegen wabert. Zusätzlich wird das Ganze mit Schlagbeats und verzerrtem Gitarrensound gefüttert. Generell zeigt das Album wieder, dass die beiden Musiker sehr viel Freude am Rumspielen mit elektronischen Sounds haben. Es wird an vielen Schlagzeug Beats herum getüftelt oder eine elektronische Flöte eingesetzt, um eine schön warme Klangfarbe zu erzeugen. Dabei bricht das Ganze aber nie aus, sondern baut ineinander auf. Dennoch stellt sich ihre Experimentierfreude auf diesem Album anders da, als auf den früheren Alben. Den fleißigen Hörern von Mount Kimbie werden also nicht wie gewohnt sperrige Sounds präsentiert, sondern ungewohnt ruhige Töne. Die Klänge des Pianos haben es den Jungs diesmal besonders angetan. Sie tauchen immer wieder in den Liedern auf. Wie es sich schon im zweiten Album „Cold Spring Fault Less Youth“ abgezeichnet hat, gibt es auch hier sehr viele Gesangsparts. Neben James Blake ist auch wieder King Krule vertretenen. Die raue Stimme von King Krule wird dazu passend zu ,,roughen" Tönen eingesetzt. James Blakes weichen souligen Gesang verpackt Mount Kimbie in ruhigen Soundtracks. Dabei fällt auf, dass sich auf dem Album "Love What Survives" viel mehr Stimmanteil befindet, als auf den früheren Alben.

Herausforderung

Fans, die wieder einen wilden Mix aus sämtlichen elektronischen Instrumenten erwarten, werden enttäuscht. Zudem bietet das Album wenig Neues, denn durch die vier vorab Singles wurde schon einiges verraten. Also leider keine Überraschung, wie bei dem Album Crooks & Lovers. Beim Hören von Love What Survives wird auch nicht so ganz klar, in welche Richtung Mount Kimbie wollen. Es ist deutlich ruhiger, als die früheren Alben. Die experimentellen und verzerrten Synthie Sounds weichen nun ruhigen Tönen aus der Effekt Abteilung. Besonders die Lieder mit Gesang sind schön stimmig. Mount Kimbie tritt angenehm im Hintergrund auf und bastelt den passenden Sound zum Gesang dazu. Dass Mount Kimbie Experimente mit elektronischen Sounds lieben, ist ja bekannt. Vielleicht hatten sie diesmal etwas Angst vor einer unerwarteten chemischen Reaktion beim Experimentieren und sich deshalb eher an ruhigeren Klängen bedient. Insgesamt ist "Love What Survives" aber ein durchaus gelungenes drittes Album von Mount Kimbie.

 

Gesamtbewertung: 3 von 5 Punkten

Love What Survives von Mount Kimbie erscheint am 08.09.2017 auf Warp Records

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