Simon Krätschmer bei Hashtag
"Es gibt viele Opfer in den Medien"
Ein Gespräch mit Simon Krätschmer - für die Gamefreunde Ron Stoklas und Justin Patchett etwas ganz Besonderes. So besonders, dass daraus ein Hashtag-Spezial wurde.
"Moin, moin und hallo!", hieß es früher zu Beginn von jeder Sendung Game One. Game One, das war eine Zeit lang das Format auf MTV, das wöchentlich in kurzen, lustigen und vor allem kreativen Shows über die neuesten Videospiele berichtet hat. Vor Game One, da war es alles andere als cool, über Computerspiele und Konsolen zu reden. Man galt als Nerd. Als Zocker, der den ganzen Tag vor dem Bildschirm verbringt. Nicht, dass Game One die erste Show im TV war, die Videospiele behandelte. Sie war schlicht die erste, die die Faszination Videospiele auch an die Nicht-Zocker zu vermitteln wusste.
"Krätschmer urteilte über Videospiele wie ein Dichter"
Simon Krätschmer verstand das am besten. Neben Nils Bomhof, Etienne Gardé und Daniel Budiman war er Moderator von Game One und später Gründer der dazugehörigen Produktionsfirma Rocket Beans Entertainment (dazu gehört auch Rocket Beans TV, der Kanal läuft auf Twitch und Youtube). Simon Krätschmer urteilte über Videospiele wie ein Dichter. Seine Kritiken klangen wie Lyrik, nicht wie Nerdtalk.
Die Rocket Beans haben ihren Sitz im lässigen Hamburg (Moin, moin!). Simon Krätschmer ist allerdings gebürtiger Hesse. Er war nach eigenen Angaben in der Schule immer das Kind, "das alle gehatet haben, weil es dauernd einen dummen Spruch gebracht hat". Bei vielen Jugendlichen und jungen Erwachsenen ist die Verachtung heute zu Neid umgeschwungen: Geld verdienen, während man einfach nur der Lieblingsbeschäftigung Zocken nachgeht; das klingt nach dem Traumberuf. Ist es aber nicht. Ein Gespräch über harte Arbeit in den Medien, die mittlerweile eingestellte Sendung Game One und über Jan Böhmermann.
Beinahe wäre es übrigens nie zu einem Interview mit Simon Krätschmer gekommen. Die Technik ließ uns zwischenzeitlich verzweifeln: