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Das World Wide Web

Geschichte eines Netzwerks

Autor(en): Lukas Unterbuchner am Montag, 30. April 2018
Quelle: © Pixabay - geralt

25 Jahre Nutzung des WWW

Am 30. April 1993 wurde das World wide Web der breiten Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Hier erfahrt ihr, wie es begann.

Im Grunde entsteht das Internet aus Mangel an Kapazität. Im Jahr 1969 bemerkt der MIT Professor J.C.R. Licklider, dass die Universitäts-Rechner seiner Zeit einzeln, zu wenig Rechenkapazität aufbringen können und entwickelt daher das ARPANET, den Vorgänger unseres World Wide Webs. Über dieses militärische Netzwerk sollen diese nämlich dezentral verbunden werden. Hier greift also jeder Rechner im Netzwerk auf jeden anderen Rechner im Netzwerk zu. Die einzelnen Netzwerke sind dabei schon untereinander per Internet Message Prozessoren verbunden und bilden dann zusammen schlussendlich das ARPANET. Der erste Schritt in ist also getan.

Eine erste Skizze des ARPANET

Erste Skizzen des ARPANETs sind noch recht unübersichtlich

Und das erste Wort ist "LO"?!

Im selben Jahr findet auch schon die erste Kommunikation zwischen zwei voneinander entfernten Rechnern statt. Am 29. Oktober übermittelt Leonard Kleinrock von der University of California die erste Nachricht über das Netzwerk an einen Kollegen in Stanford. Bei der Übermittlung der ersten Buchstaben des Wortes “LOGIN” stürzt die Verbindung aber bereits ab dem “G”  ab. Erst nach einigen weiteren Versuchen klappt es. Nichtsdestotrotz war hiermit die erste Internet-Kommunikation geglückt. Für manche ist das bereits die Geburtsstunde des WWW selbst. Bis zur wirklichen Entstehung ist aber immer noch ein weiter Weg. So kann man zu diesem Zeitpunkt nur über eine einzelne Leitung kommunizieren. Die Verbindung ist dabei auch nicht immer stabil.

Erst 1973 erfinden die beiden Informatiker Vint Cerf und Bob Kahn mit DCIP eine Verbindung, über die Datenpakete aufgeteilt und so über mehrere Leitungen über das Netz verschickt werden können. Nun kann auch parallel im Netzwerk kommuniziert werden. 

Tim Berners-Lee zur Entwicklung des World Wide Webs

Ein zunächst unbeachtetes Konzept

Jahre später kommt man unserem Verständnis vom Internet schon wesentlich näher. Das Memo zum “World Wide Web”, das Tim Berners-Lee 1990 verfasst, beinhaltet nämlich eigentlich schon alles, was das Internet später auszeichnen sollte. Die Idee dahinter ist, dass Nutzer per Browser auf sogenannte Hypertext Server zugreifen können. Auf diesen sind Webseiteninhalte gespeichert und können dann per Browser angezeigt werden. Im Entwurf ist auch bereits eine Webseitenprogrammierung per html vorgesehen.  Über Hyper-Text-Transfer-Links, oder kurz http-Links, können dann Webseiten von verschiedenen Servern verbunden werden. Der Vorschlag findet aber zunächst mal nicht viel Beachtung. Trotzdem programmiert Berners-Lee weiter am Grundcode des Internets. Weihnachten 1990 ist es dann soweit, technisch gesehen ist das World Wide Web schon fertig. Trotzdem bleibt es zunächst noch geheim, bis das Konzept 1991 auf der Hypertext Konferenz einem breiteren Fachstudium vorgestellt wird. Es folgt eine breite Adaption. Plötzlich versucht jeder einen Browser zu basteln, der auf das neue Protokoll zugreifen kann. Spätestens als 1993 der mit Windows kompatible Browser Mozaik und dessen Nachfolger Netscape rauskommt, ist der Weg zum Mainstream dann fast schon geebnet.

Netscape, der Folgebrowser zu Mozaik macht das Web für normale User fassbar

Das Internet wird öffentllich

Am 30. April wird noch im gleichen Jahr das World Wide Web und somit der multimediale Teil des Internets zur allgemeinen Nutzung freigegeben. Das Internet wird hierdurch also für private Haushalte zugänglich. Das Web entwickelt sich weiter und passt sich den Bedürfnissen der Nutzer an. Es bietet allen aber vor allem Zugriff auf eine bisher ungesehene Menge an Informationen. Das ist dann ganz im Geiste des Gründers Tim Berners-Lee. So soll, nach ihm, “eine Person hier Informationen finden können, von denen sie noch nicht mal wusste, dass sie sie überhaupt gesucht hat.” Es folgt eine digitale Expansion und zahlreiche Firmengründungen im Webbereich. Am prägendsten gestaltet es sich aber, als Suchmaschinen, wie beispielsweise Google auf den Plan treten. Man muss genaue URLs nun gar nicht mehr auswendig kennen, sondern kann Webseiten einfach per Websuche finden. Das macht Surfen, wie wir es kennen dann erst richtig möglich. Viele Innovationen folgen und spätestens mit dem Web 2.0 sind wir in der digitalen Neuzeit angekommen. Nun sind es die User, die das Web maßgeblich prägen. Was wir damit machen liegt an uns, ein langer Weg war’s trotzdem.

Platte des Monats

Conor O'Brien zeigt mit The Art of Pretending to Swim, dass Indie-Folk auch im Jahr 2018 noch spannender klingen kann, als man das von diesem Genre erwartet hätte. Das vierte Album der Villagers vereint, was eigentlich widersprüchlich wirkt: Folk mit R'n'B und Experimentierfreude mit Zugänglichkeit. 

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