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Das sagt die LGBTQ-Community

Autor(en): Maresa Sedlmeir am Donnerstag, 29. Juni 2017
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Quelle: pixabay

LGBTQ Fahne

Am Freitag stimmt der Bundestag über den neuen Gesetzesentwurf zur "Ehe für alle" ab. Wir haben Münchens LGBTQ Community nach ihrer Meinung gefragt.

 

 MATEUSZ: Es ist gut, dass versucht wird die Gleichberechtigung durchzusetzen, denn Liebe kennt kein Geschlecht. Auch wenn die Abstimmung teilweise mehr zu PR Zwecken genutzt werden sollte, so wird das Thema dadurch dennoch präsent gehalten.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

MARTIN: "Für mich hätte es nur auch ein Upgrade der „Eingetragenen Lebenspartnerschaft“ getan, da diese für mich nicht den jahrhundertealten Mief und Staub der Ehe mit sich rumträgt.Ich freue mich, dass die Ehe für Alle jetzt doch noch zu kommen scheint, nachdem die Entscheidung darüber lt. Presseberichten sagenhafte 31 Mal in dieser Legislaturperiode vertagt wurde. CDU/CSU und SPD folgen hierbei wie meist wieder nur wahltaktischen Überlegungen, die aktuellen Argumente beider Parteien dürften bei vernunftbegabten Schwulen und Lesben schlichtweg nur Aggressionsschübe auslösen. Der Dank, dass die längst überfällige Regelung jetzt kommt, gebührt einmal mehr Volker Beck bzw. den Grünen und den Linken, die die Gunst der Stunde erkannt haben und in einem bewundernswerten Schachzug das Thema jetzt über die Bühne bringen. Wenn schon politische Spielchen, dann bitte so und nicht wie bei CDU/CSU und SPD. Chapeau."

 

 

 

 

LENA: "Also, man kann das jetzt bestimmt wahlkampftaktisch und politisch totanalysieren. Oder man feiert es einfach, weil hat ja jetzt lang genug gedauert. Die Union fang ich jetzt trotzdem nicht an zu wählen."

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

PHILIPP: "Ich finde es großartig, dass die Ehe für alle nun so greifbar ist. Die Abstimmung morgen steht am Ende eines langes Kampfes vieler, vieler Aktivist*innen & Politiker*innen. Sie mag politisches Kalkül und erst durch das Wahlkampfgetöse möglich sein, aber das schmälert meine Freude nicht - und macht Hoffnung darauf, dass es ab Herbst kein alternativloses 'Weiter so' mehr geben wird und wir vielleicht noch progressivere Vorschläge diskutieren können."

 

 

 

 

 

 

 

 

MARCO: "Der Zeitpunkt ist natürlich schon verdächtig und ich bin mir sicher, dass Merkels "Nachgeben" und auch die vorgezogene Abstimmung auf Drängen der SPD vom Wahlkampf motiviert sind. Aber ich bin froh, dass sich da  endlich was bewegt. Mir geht es darum die gleichen Möglichkeiten zu haben, wie jeder andere auch. Da ist es mir egal, ob das bloß Strategie ist."

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 


REBECCA: "Momentan macht es mich vor allem traurig, dass diese Sache, für die so viele Menschen lange gekämpft haben, jetzt als schnelles Wahlkampfstatement durchgeboxt wird. Von der Eheöffnung hätte ich mir eine größere Signalwirkung erhofft, die meines Erachtens jetzt untergeht. Persönlich hoffe ich ja, dass wir in ein paar Jahren an dem Punkt stehen, an dem alle Menschen ihre Beziehungen so sortieren können, wie es zu Ihnen passt - egal ob im Bezug auf Steuer, Einwanderung, Adoption oder andere Dinge. Und zwar ohne, dass der Staat vorgibt, an welche Beziehungsform das gekoppelt sein darf. Ich werde am Freitag also (hoffentlich) den Etappensieg feiern und dann das nächste Ziel ins Auge fassen."

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

PAUL: "Für mich ist diese Abstimmung Wahlkampftaktik von Frau Merkel. Sicher freue Ich mich dass man sich endlich durchringen konnte mir gleiche Rechte zuzugestehen aber wenn diese nur interessant sind wenn Wahlkampf ist fühlt man sich schon verarscht."

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 


STEFFI: "Ich freue mich, dass es endlich zu einer Abstimmung kommt und bin auch optimistisch, dass die Ehe für alle befürwortet wird. Trotzdem versetzt mich die Nachricht nicht wirklich in Feierstimmung, da diese Debatte wirklich schon vor vielen Jahren hätte stattfinden sollen. Auch die Argumente der Gegner zeigen deutlich, dass es mit einem neuen Gesetz lange nicht getan ist und wir noch immer viel Arbeit vor uns haben, bis wir gleichberechtigt und ohne Angst vor Gewalt oder sonstigen Nachteilen in Deutschland leben können."

 

 

 

 

 

 

 

 

 

BASTI: "Der Staat sollte sich nicht in andere Lebensformen einmischen , diese kritisieren und bewerten. Vor allem nicht, wenn diese Lebensform niemanden schadet. Bezüglich Adoption: Homosexuelle entscheiden sich da ja total bewusst dafür, weil sie sich ja von Anfang an mit diesem Weg auseinander setzen müssen wenn sie Kinder haben wollen."

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 


FLORIAN:
"Ehe für alle! Als Zeichen der Gleichberechtigung längst überfällig für ein modernes Land wie unseres. Bin auch allen dankbar, die sich seit Jahren dafür einsetzen. Für mich persönlich besitzt die Ehe keine Relevanz. Aber das Schöne wäre daran, dass man sie eingehen könnte, wenn man wollte. Obwohl dann oft ein Widerspruch in sich – es würde mehr Freiheit bedeuten!"

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