M94.5 Boazngaudi mit Darcy
Bei der sechsten Ausgabe unserer Boazngaudi gab sich Darcy im Johannis Café die Ehre.
Bei der sechsten Ausgabe unserer Boazngaudi gab sich Darcy im Johannis Café die Ehre.
Die M94.5 Boazngaudi funktioniert seit sechs Ausgaben nach dem gleichen äußerst einfachen Rezept: Eine Band gibt in einer Boazn ein kleines Konzert. Das Publikum kann Musik hören, ein Bier trinken, den Feierabend genießen. Diesmal mit Darcy im Johannis Café.
Historische Boazn, herzlicher Wirt
Das Joahannis Café ist seit Urzeiten nicht aus der Münchner Kneipenlandschaft wegzudenken. Seit 1925 hat es seinen Platz gegenüber der Johannis-Kirche in Haidhausen. Die Stammgäste gehen und stehen vor und hinter der Bar, zahlen gleich, später oder erst übermorgen und manchmal auch in etwas anderen Währungen, wie das überlebensgroße Portrait von Wirt Olaf beweist: ein abgebrandter Künstler wurde solange von ihm mit Suppe und Bier verköstigt bis er nach einer längeren Phase der Kneipenabstinenz mit dem Gemälde zurückkam und sich für die Großzügigkeit bedanken wollte. Seitdem blickt der als König verewigte Wirt über seine Gaststube, die mit einer Jukebox, Bildern von berühmten (Stamm-)Gästen und allerhand Krimskrams ausgestattet ist.
Darcy zwischen Applaus und Schnitzel
Auf einem kleinen Holzpodest steht der Singer und Songwriter Darcy. Als erster Act einer Boazngaudi tritt er solo vor sein wirtshausgeprüftes Publikum und kommt schnell ins Schwitzen: Die Stimmung hinter den schweren Samtvorhängen ist aufgeheizt, ebenso wie der gefüllte Gastraum. Olaf und sein Team versorgen die Gäste noch mit Bier, Schinkennudeln und Schnitzel, dann beginnt Darcy zu spielen. Schnell zieht der junge Künstler das Publikum mit seinem zurückhaltenden Charme in seinen Bann: Seine gefühlvollen Songs trägt der Sänger mit viel Liebe zum Detail vor und moderiert mit einem Akzent, der von seiner britisch-französischen Herkunft zeugt. Die Reaktionen der Leute wechseln je nach Song zwischen träumerischem Schweigen und enthusiastischem Klatschen. Jubelrufe erklingen auf Deutsch und Englisch. Und Darcy singt mit einer unglaublich reifen, rauchigen Stimme, die man seinem schmalen Körper gar nicht zugetraut hätte. Als er bei einem Song besonders ergriffen auf seinem kleinen Podest tanzt, kippt glatt der Mikrofonständer von der Bühne ins Publikum.
Eine echte Boazngaudi eben: Gefühlvoll, authentisch und hautnah. Wir freuen uns schon auf Ausgabe simme!