Multikulti: In ganz Irland ist der St. Patrick´s Day gesetzlicher Feiertag, an dem sich die Insel in grün und in Kleeblätter hüllt. In Dublin und vielen anderen irischen Städten finden große Paraden und Volksfeste statt. Gefeiert wird aber nicht nur in Irland. Die größten Umzüge außerhalb der grünen Insel finden weltweit zum Beispiel in New York und New Orleans statt, aber auch München ist vorne mit dabei.

Und auch das „Greening“ machen Viele mit. So wird der Chicago River mit pflanzlichen Farbstoffen grün eingefärbt. Und die Pyramiden in Ägypten, der schiefe Turm von Pisa, die Niagarafälle sowie das Taj Mahal sind schon in der Farbe der Hoffnung erstrahlt. Und auch da sind wir dabei: Dieses Jahr gab es die Allianz Arena und den Olympiaturm in grün zu bewundern.

Auch München lässt sich nicht lumpen. Hier findet der größte kontinentaleuropäische St. Patrick´s Umzug statt. Irische, schottische, britische und deutsche Gruppen und Chöre ziehen von der Münchener Freiheit bis zum Odeonsplatz. Hier tauchen Namen wie die die „Claymore Pipes and Drums“ und die „Lechfeld Highlanders“ auf. Die Parade ist immer am Sonntag vorm eigentlichen Festtag. Sie war dieses Jahr die 19te.Traditionell beginnt das Spektakel bereits einen Tag vor der Parade, mit einer "Irischen Messe" in St. Michael. Hier wird ein Gottesdienst auf Deutsch, Englisch und sogar Gälisch gehalten. Danach gibt’s noch die "Paddys Night Out" im Amerikahaus. Vergangenen Samstag ist bei der Musiknacht unter anderem der mehrfache Grand Prix de Eurovision Gewinner Johnny Logan aufgetreten, der mit seiner Irischen Musik weltweit viele Fans hat.  Christian Ude, der Schirmherr der Veranstaltung, ist dieses Jahr das letzte Mal dabei gewesen. Umringt von den traditionellen Fahnenträgern ist er mit dem irischen Botschafter aus Berlin,Michael Collins, mit marschiert. Ebenfalls dabei gewesen ist der irische Minister O'Dowd. Nach der Parade geht’s jedes Jahr wieder mit der „After Parade Party“ auf dem Odeonspaltz weiter, wo man sich bei irischer Musik inseltypische Spezialitäten in fester und flüssiger Form schmecken lassen kann.

Aber warum das Ganze?

Der 17. März ist der Todes- und somit der Gedenktag des irischen Bischof Patrick. Er wird  jedes Jahr von der römisch-katholischen Kirche und der anglikanischen Church of Ireland gefeiert. Und weil der St. Patrick’s Day immer in die Fastenzeit fällt, ist den Iren an ihrem Feiertag sogar eine Fastenpause erlaubt. Der heilige Patrick gilt als der erste christliche Missionar in Irland und als der Schutzpatron der grünen Insel. Ob das aber auch stimmt, ist fraglich. Denn wahrscheinlich ist St. Patrick weder ein gebürtiger Ire noch der erste christliche Missionar, den Irland erlebt hat. Viele Mythen und Legenden ranken sich um diesen Geistlichen, der Irland den christlichen Glauben gebracht haben soll. Wahrscheinlich wurde er Ende des 4. Jahrhunderts im damaligen Britannien als Sohn eines christlichen Diakons geboren. Mit 16 ist er nach Irland verschleppt und versklavt worden. Nach ein paar Jahren, die Patrick nutzte, um „In sich zu kehren“  und in denen er im Traum Gottes Stimme hörte, konnte er fliehen und ist in sein Heimatland zurück gekehrt. Er ist zum Priester und später sogar zum Bischof ernannt worden. Patrick zog es dann wieder nach Irland, um dort christliche Gedenkstätten zu bauen, aus denen später Klöster, Kirchen und Schulen entstanden sind. Er leistete also große missionarische Arbeit. Auch das irische Nationalsymbol, das Kleeblatt, geht auf Patrick zurück. Überlieferungen zufolge soll er anhand des Kleeblatts die heilige Dreifaltigkeit erklärt haben.