60 Jahre wird Ottfried Fischer dieses Jahr. Das Valentin-Karlstadt-Musäum widmet ihm jetzt die Ausstellung „Der sanfte Bulle - Das Leben - ein Skandal“.

Der Bulle von Tölz begann seine Karriere unter anderem bei Franz Xaver Bogner. Dieser gab ihm auch seine erste Hauptrolle in der Kultserie Irgendwie und Sowieso. Als Sir Quickly ritt er mit seinem Ochsen Ringo über die Ziellinie und gewann ein legendäres Ochsenrennen. Deutschlandweit bekannt wurde Fischer vor allem durch die Fernsehserie Der Bulle von Tölz. Mit seiner Kabarett-Sendung Ottis Schlachthof prägte er 17 Jahre die bayerische Kabarettszene.

Genug für eine Biographie, dachte sich der Schauspieler, Kabarettist und Dichter und gab zusammen mit Kurator Peter Syr den Anstoß zu einer Ausstellung. Bei der Durchsicht des Manuskripts entstand die Idee, ausgewählte Texte in überschaubarer Länge mit passenden Bildern zu versehen. Deswegen stehen jetzt im Hof des Isartors große Plakatwände mit Fotos aus Otti Fischers Leben. Dazu besuchte Kurator Peter Syr die Mutter von Ottfried Fischer. Gemeinsam suchten sie die passenden Bilder zusammen. Die Texte dazu lieferte Fischer selbst. So entstand eine Ausstellung, die den Besucher nicht nur durch mehr als 30 Jahre Rampenlicht führt. Auch die Kindheit auf dem elterlichen Hof Anetsöd und die wilden Schwabinger Jahre haben einen Platz. Ottfried Fischer weiß zu Leben. Deshalb lautet der Untertitel der Ausstellung auch: Das Leben - ein Skandal.

Freiluft-Museum und Schwergewichte des Kabaretts

Die Schau über Ottis Leben findet unter freiem Himmel, auf dem Isartorplatz, statt. Ziel sei es, die Ausstellung öffentlich zugänglich zu machen, wie die Chefin des Valentin-Karlstadt Musäums Sabine Rinberger erläutert: „Dies ist ein Steckenpferd des Kurators Peter Syr“. Der vorbeirauschende Autoverkehr und der Baustellenlärm werden dabei in Kauf genommen. Eröffnet wird die Veranstaltung mit einem Gipfeltreffen des bayerischen Kabaretts. Oberbürgermeister Christian Ude, Christian Springer und natürlich Ottfried Fischer geben sich die Ehre. Man kann sagen: Der Bulle trifft auf andere Schwergewichte.

Die Ausstellung ist ab sofort bis zum 14. Juli, 24 Stunden, 7 Tage die Woche im Isartor zu sehen. Danach wandert sie in Otti Fischers Heimatort Untergrießbach im bayerischen Wald und von dort über Bad Tölz weiter nach Österreich und in die Schweiz.