Die Rudi-Sedlmayer-Halle - erstrahlt sie bald in neuem Glanz?
Sie hat ein gutes Stück Münchner Sportgeschichte geschrieben. Jetzt soll die Rudi-Sedlmayer-Halle wieder für Sportveranstaltungen genutzt werden. Die FC Bayern Basketballer haben ihr Interesse an der Halle bekundet.
Die Pläne dafür gibt es schon seit einigen Jahren. Denn allein das leer stehende Gebäude kostet den Eigentümer, die Stadt München, rund 150 000 Euro jährlich. Verständlich, dass sie froh wäre, wenn der FC Bayern die Halle nutzen würde. Eine Sanierung kostet aber wohl um die 1.6 Millionen Euro.
FC Bayern soll für Sanierung aufkommen
Voraussetzung ist allerdings, dass der FC Bayern die Sanierung bezahlt. Die Stadt könne ja nicht einen Profiverein unterstützen, so der CSU-Stadtrat, Josef Schmid. Allerdings könne man sich in der Miethöhe noch einigen, führte der Unionspolitiker weiter aus. Vielleicht kann also bald wieder an diesem für den Basketball geschichtsträchtigen Ort auf Körbejagd gegangen werden.
Neben dem FC Bayern Basketball ist auch Generali Haching als Mitnutzer im Gespräch. Das Volleyballteam spielt nicht nur in der Ligaspitze, sondern auch in der Champions League. Mehr Einnahmen durch zusätzliche Zuschauer - dazu würde auch Generali Haching nicht Nein sagen.
Kleine Halle, große Events
Errichtet wurde die Rudi-Sedlmayer-Halle, benannt nach dem damaligen Präsidenten des Bayerischen Landessportverbandes, für die Basketballspiele der Olympischen Spiele 1972. In dem politisch hochbrisanten Olympiafinale gewann die UdSSR knapp gegen die „Grande Nation“ des Basketballs, die USA. Kurios war, dass die Schiedsrichter beim Stand von 50:49 für die USA die letzten drei Sekunden dreimal wiederholten, und die Sowjets in letzter Sekunde mit 51:50 gewannen. Böse sei, wer Verschwörung wittert.
Nachdem Nicole 1982 mit ihrem Titel „Ein bisschen Frieden“ den „Grandprix d'Eurovision de la Chanson“ gewonnen hatte, ist München auserwählt worden, 1983 den Grandprix auszurichten. Dieser fand dann, natürlich, in der Rudi-Sedlmayer-Halle statt. Auch Musiklegenden wie Tina Turner, Queen, ACDC, Phil Collins oder Frank Zappa begeisterten hier bereits die Massen.
Besonders beliebt scheint die Wettkampfstätte unter anderem bei den Klitschko-Brüdern zu sein. Zuerst schickte Vitali seinen Kontrahenten Orlin Norris auf die Bretter, dann siegte Wladimir gegen seinen Kontrahenten Derrik Jefferson durch technischen K.O..
Trotz einer illustren Vergangenheit ist die Zukunft der Halle ungewiss. Jetzt ist der FC Bayern München e.V. am Zug, um der Rudi-Sedlmayer-Halle eine Zukunft zu geben.