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Datenleck Smartphone

Die schlimmsten Datensammel-Apps

Autor(en): Tino Wagner am Dienstag, 16. August 2016
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Quelle: www.m945.de

20 Jahre Smartphone

Das Smartphone wird 20 und damit auch das Sammeln unserer Handydaten. Unsere Top 3 der schlimmsten Datensammler.

Ihr braucht eine App. Geht in den App-Store. Ladet sie runter. Schnell noch die nervigen Anfragen über Zugriff auf Standort und Kamera erlauben, dann kann es endlich losgehen.

Was man dabei oft vergisst, ihr habt gerade einem Unternehmen die Erlaubnis gegeben, auf euer halbes Leben zuzugreifen. Adressen, Notizen, Kalender, (evtl. nicht unbedingt öffentlichkeitstaugliche) Fotos, Passwörter und so weiter.

Denn mal Hand aufs Herz, von wie vielen Apps lest ihr euch die kompletten Nutzungsbedingungen durch, bevor ihr sie euch herunterladet? Die Tendenz geht wahrscheinlich Richtung Null. Es dauert einfach zu lange.

Im realen Leben würden wir das nie zulassen:

Das Sammeln der Daten passiert meist im Hintergrund, ohne dass wir Nutzer es so wirklich mitbekommen.

Überhaupt werden wir mit dem Thema nur dann konfrontiert, wenn mal wieder ein Verbraucherschützer vor einer bestimmten App warnt, wie letzte Woche vor Pokémon Go oder wenn mal wieder Nacktbilder eines Stars ganz zufällig kurz vor Album- oder Filmrelease geleaked wurden.

Deshalb jetzt hier: Die Top3 der schlimmsten Datensammler unter den Apps.

1. Messenger – Der Mensch kann nicht nicht kommunizieren und produziert dabei wertvolle Daten.

Ewiger Dauerbrenner sind Apps wie WhatsApp und Facebook:
Die brauchen Zugriff auf die kompletten Kontakte, um zu funktionieren. Das Problem daran: So bekommen die Hersteller auch Daten über Leute, die die App gar nicht nutzen. Datenschützer vermuten, dass so trotzdem genügend Daten über eine Person gesammelt werden können, um sich ein ziemlich genaues Bild über sie zu machen.

Außerdem stimmt man bei Apps wie Facebook Messenger und WhatsApp zu, dass die App auch das Mikrofon des Telefons nutzen darf. Natürlich nur für die Sprachnachrichten…klar. Rein rechtlich stimmen wir damit aber zu, dass die Hersteller alles mitschneiden dürfen. Alles.

Komisch auch, dass die Erfinder solcher Apps selbst überhaupt nicht wollen, dass man irgendwas von ihnen erfährt. WhatsApp-Erfinder Jan Koum hatte zum Beispiel lange nicht mal ein Profilbild bei Facebook und auch der Standort der Firmenzentrale war einfach eine falsche Adresse (dort befand sich nämlich ein Sushi-Restaurant). Aktuell hat er auf seinem Twitterprofil ganze 7 Bilder, wovon er nur auf einem zu sehen ist - mit einer Kapuze auf.

2. Spiele – Du jagst den nächsten Highscore, sie deine Daten

Die meisten Spiele sind kostenlos – zumindest auf den ersten Blick. Zwar finanzieren sie sich teilweise durch Werbeeinblendungen, doch das hält die Hersteller nicht davon ab, hier und da noch ein paar Euros mit den Daten des Spielers zu verdienen. Vor allem Pokémon Go ist zur Zeit ins Fadenkreuz der Verbraucherschützer geraten. Laut seinen AGBs kann der App-Entwickler Niantic deine Daten mit Regierungen, Ermittlungsbehörden und Privatpersonen teilen, wenn er es aus „eigenem Ermessen für notwendig und angemessen erachtet“. Zudem gibt es aktuell die Vermutung, dass die virtuellen Pokémontrainer künftig gezielt in Geschäfte von zahlenden Kunden gelockt werden sollen.

Angry Birds vom Entwickler Rovio steht sogar im Verdacht, Daten absichtlich und direkt an die NSA weiterzugeben. Ob das nur für User aus den USA gilt, weiß wahrscheinlich nur die NSA selbst.

3. Dating-Apps – Der Wunsch nach Zwischenmenschlichkeit wird schamlos ausgenutzt

Seitdem es in den App-Stores nur so von Tinders und Lovoos in allen Variationen wimmelt, ist klar, dass sich damit wohl eine Menge Geld verdienen lässt. Und das obwohl die meisten dieser Apps kostenlos sind und keine Werbeeinblendungen haben. Woher kommt das Geld also? Richtig geraten! Von unseren Daten!

Gerade der Platzhirsch Tinder ist dabei besonders rigeros mit den Nutzerdaten. Jeder Nutzer stimmt ab dem ersten Login zu, dass all seine Daten und Bilder genutzt, weitergeleitet und sogar öffentlich aufgeführt werden dürfen. Der Mutterkonzern Match Group (dem auch Plattformen wie College Humor, Vimeo und OkCupid gehören) hat zum Beispiel mit Gilette zusammengearbeitet, um zu testen, ob Menschen mit fettigen Haaren weniger sexy sind.

Ganz schön unangenehm, sich vorzustellen, dass wildfremde Menschen sich dein Tinderbild ansehen, dann bewerten, ob dein Haar fettig aussieht und das dann mit der Anzahl an Likes kombinieren, die dein Profil bekommen hat.

Apps wie Happn und Lovoo, die einen Radar haben, bieten zudem noch die Gefahr, dass andere User den Arbeitsweg einer Person erstalken oder vielleicht auf diese Wege sogar herausfinden, wo eine Person wohnt.
 

Wie ihr Datensammel-Apps erkennen und euch vor ihnen schützen könnt, erfahrt ihr hier.

Platte des Monats

Conor O'Brien zeigt mit The Art of Pretending to Swim, dass Indie-Folk auch im Jahr 2018 noch spannender klingen kann, als man das von diesem Genre erwartet hätte. Das vierte Album der Villagers vereint, was eigentlich widersprüchlich wirkt: Folk mit R'n'B und Experimentierfreude mit Zugänglichkeit. 

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