Einfach Schloss gemacht...
Klein, aus Metall und in allen möglichen Formen und Farben: Mit Schlössern besiegeln Münchner Paare ihre Liebe.
Sie sind klein, aus Metall und es gibt sie in allen möglichen Farben und Formen: Liebesschlösser. Münchens Paare hängen solche Vorhängeschlösser zum Beispiel an der Thalkirchner Brücke auf, schließen es ab und werfen den Schlüssel in die Isar. So besiegeln sie ihre Liebe. Wahnsinnig romantisch.
Für den Münchner Gravurmeister Frank Klingberg gehören die Liebesschlösser längst zum Alltag. In der Rumfordstraße kann man sie bei ihm gravieren lassen. Der Fantasie sind bei der Gestaltung keine Grenzen gesetzt. Die meisten Paare entscheiden sich aber klassisch für Namen und Jahrestag.
Wer hat’s erfunden? Die Italiener!
Die Idee soll aus dem Land kommen, wo man statt „Liebe“ „Amore“ sagt: Italien. Absolventen einer italienischen Akademie haben Vorhängeschlösser auf dem Unigelände befestigt. Einfach so und man weiß auch nicht genau, wann das war. Klingt recht langweilig und unspektakulär. Aber zum Glück gibt es verliebte Pärchen. Die haben die Romantik in den Schlössern entdeckt und es als Ritual übernommen. Mittlerweile hat sich das in ganz München - sogar ganz Deutschland - verbreitet.
Alte Liebe rostet nicht – alte Brücken schon
Die Stadt hat einige Schlösser allerdings entfernen lassen. Der Grund ist, dass das Geländer aus Edelstahl ist, einige Schlösser aber aus unedlen Metallen bestehen. Dadurch kommt es zu Kontakt-Korrosionen, sagt Friedrich Spieß vom Baureferat. Die Schlösser führten an manchen Stellen zu Rostbildung und so zu erheblichem Schaden. Deshalb müssen rostige Schlösser entfernt werden. Ein großes Unglück bedeutet das allerdings nicht für all die Paare. Denn in München kann man sie sich seine Liebestrophäen tatsächlich wieder im Baureferat abholen. Ob sie nun abgezwickt, zerstört und weggeworfen werden - die Liebe ist unzerstörbar. Hoffentlich.
Mehr dazu vom ifp in der Teststrecke am 17. Oktober um 15 Uhr.
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