Das Erdöl geht zur Neige und mittlerweile gibt es viele Alternativen zur Energiegewinnung. Neben Sonnen- und Windenergie gibt es außerdem noch Erdwärme und Biomasse, wie zum Beispiel Raps. Erdwärme und Biomasse werden ausschließlich in Kraftwerken erzeugt. Sonnen- und Windenergie kann dagegen jedermann produzieren. Wir haben uns die verschiedenen Optionen mal angesehen.

Sonnenenergie

Wenn man Sonnenenergie gewinnen will, gibt es zwei Optionen. Entweder man gewinnt Strom oder heißes Wasser. Zur Stromerzeugung braucht man Photovoltaik-Platten und zur Warmwassererzeugung Solarkollektoren. Beides hat jedoch seine Vor- und Nachteile. Die Vorteile sind bei beiden relativ ähnlich: keine Lärmkulisse, optisch kein Störfaktor und von allen erneuerbaren Energien für den Privatmann am lukrativsten. Nachteile sind bei Warmwasser- und bei Stromerzeugung die hohen Kosten zu Beginn und Abhängigkeit von Sonnenstunden. Keine Sonne, kein Energieproduktion. Außerdem ist die Himmelsrichtung des Daches von entscheidender Bedeutung.

Eine Photovoltaik-Anlage auf dem Hausdach. Quelle: M94.5/Marina Höllrigl

Rechnungsbeispiel

Nehmen wir ein Einfamilienhaus mit einem 80qm² Satteldach und 45° Steigung Richtung Süden. Hier betragen die einmaligen Anschaffungskosten rund 15.000 Euro. Jährlich werden an die 10.000 Kwh erzeugt, doppelt so viel wie eine vierköpfige Familie benötigt. Damit ergibt sich ein Überschuss an Strom von 800 Euro jährlich. Also ist die Anlage nach neun Jahren komplett abgezahlt. Ab dann gilt, keine Stromkosten plus 800 Euro Gewinn jährlich.

Ähnlich verhält es sich mit den Solarkollektoren, hier kann aber lediglich der Eigenbedarf gedeckt werden. Ein Gewinn wie bei der Stromerzeugung ist nicht möglich, weil das warme Wasser nicht wie der Strom verkauft werden kann.

Windenergie

Wenn man Windenergie selbst erzeugen will, hatte man bis jetzt schlechte Karten. Ein 180 Meter hohes Windkraftrad kann sich wohl kaum jemand in den Vorgarten stellen. Ulrich Papenburg hat dafür aber jetzt eine Lösung gefunden. Kleine Windturbinen, die auf jedes Hausdach passen. Der Unterschleißheimer bringt seine Windturbine nach vier Jahren Entwicklung jetzt für alle Hausbesitzer auf den Markt. Wir haben uns die Vor- und Nachteile mal genauer angeschaut. Ein Nachteil ist die entscheidende Lage. Wird das Hausdach von anderen höheren Gebäuden umgeben, beeinflusst das die Windenergie enorm. Gehen wir auf unser Beispiel mit dem Einfamilienhaus zurück, so bräuchte man zwei Turbinen à 10.000 Euro um den Stromverbrauch einer vierköpfigen Familie zu decken. Die Vorteile: Die Windturbine ist im Vergleich zum herkömmlichen Windrad sehr leise, klein, passt somit auf jedes Dach und funktioniert selbst bei schwachem Wind. Daher ist eine tägliche Stromgewinnung sogar im windarmen München möglich.

Fazit

Windenergie ist im Trend, leider aber noch zu teuer, weil der Staat sie für Privatpersonen noch nicht unterstützt. Da Bayern Solarenergie subventioniert und die Technik dabei schon ausgereifter ist, lohnt es sich für den Verbraucher mehr, darin zu investieren. Umweltfreundlich ist aber beides.

Interview mit Ulrich Papenburg – Windturbinen