Im Rest der Republik kann man sich nicht retten vor Neu-Handball-Begeisterten. Wie jede sportliche Großveranstaltung löst auch die Handball-EM in Polen einen Run auf Handballvereine aus.

Man trifft sich zum gemeinsamen Public Viewing. In Südbayern trifft man sich ganz normal im Biergarten. Kein Wunder. Auf der einen Seite ist es seit langem wieder wärmer geworden und auf der anderen Seite ist seit dem TSV Milbertshofen vor 22 Jahren kein Münchner Handballverein mehr in der Bundesliga zu sehen gewesen.

Es geht ja doch voran in Südbayern

Die Handball Verdrossenheit hat aber einen neuen Gegner. Den TuS Fürstenfeldbruck. Das 20 Kilometer westlich von München gelegene Örtchen hat unter Trainer Martin Wild einen Drittligisten, der einen guten dritten Platz behaupten kann und sogar Chancen auf den zweiten Platz und damit den Aufstieg hat.

Trainer Martin Wild, will sich und seine Mannschaft jedoch nicht als den einzigen Hoffnungsschimmer für Südbayern sehen. Auch andere Vereine hätten Potenzial, es mangele nur an Sponsoren, Unterstützung und einem richtigen Stadion für die zweite Bundesliga. Mit aktuell 1000 Plätzen ist die Halle in Fürstenfeldbruck zu klein, die Olympiahalle mit 12000 Plätzen zu groß. Auch die Talentförderung des bayrischen Handballverbandes ist auf der Suche nach Lösungen. Hierbei hoffen sie auf eine ähnliche Erfolgsgeschichte wie bei der FC-Bayern-Basketball-Abteilung, die sich im vom Wintersport dominierten Südbayern, neben Fußball, zu einem Breitensport entwickeln konnte.

München formt die Profis von Morgen

Zumindest als Talentschmiede haben sich die bayrischen Handball Vereine schon beweisen können. Immerhin drei Spieler aus dem Nationalkader wurden in einem bayrischen Verein ausgebildet, bevor sie Profi-Verträge bei Erstligisten in ganz Deutschland unterschrieben.

Das ganze Interview mit Martin Wild aus dem Bewegungsmelder findet ihr in unserer Mediathek.

Bewegungsmelder: Spezial – München hat ein Handballproblem