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Kakkmaddafakka im Interview

Gute Songs in zehn Minuten?

Autor(en): Daniela Goronja am Samstag, 20. Januar 2018
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Quelle: M94.5 / Daniela Goronja

Axel von Kakkmaddafakka

Die norwegischen Indie-Partylöwen sind wieder auf Tour. Warum sie ihren Fokus nicht auf Norwegen legen, hat uns Sänger Axel Vindenes verraten.

Kakkmaddafakka: Das sind sechs Jungs aus Bergen in Norwegen, die mittlerweile ihr fünftes Studioalbum herausgebracht haben. 

„Manchmal dauert es ein Jahr, manchmal nur 10 Minuten.“

Viele Künstler, beispielsweise Michael Jackson, haben behauptet, Songs innerhalb von 15 bis 30 oder sogar nur 10 Minuten geschrieben zu haben. Ihr habt „KMF“ im Jahr 2016 veröffentlicht und nur ein Jahr später „Hus.“ Wie habt ihr das gemacht? Auch innerhalb von 30 Minuten?

Momentan schreibe ich einen Song sehr schnell, wenn ich will. Ich kann einen ganzen Song innerhalb von 10 Minuten schreiben.

Also war es mit dem Album genauso?

Auf dem Album ging das sehr schnell. Wir haben die Songs selbst geschrieben und aufgenommen. Aber für manche der Songs auf dem Album habe ich schon ein Jahr gebraucht. Es hängt immer vom Song ab. Manchmal dauert es ein Jahr, manchmal nur 10 Minuten.“

Hängt das vom Thema ab, über das du schreibst?

Bei mir ist es so, dass ich sehr viel über den Song nachdenke. Und wenn ich dann entscheide, dass der Song fertig ist, dauert es nur zehn Minuten. Manchmal will ich einen Song gar nicht fertig schreiben, sondern nur lange darüber nachdenken und so die Möglichkeiten offen lassen.

 

„Es gibt keine anderen Indie Bands. Okay, es gibt sie, aber sie sind nicht gut.“

Würdest du sagen, dass der Unterschied der deutschen und norwegischen Musikszene groß ist?

Ich sehe da schon eine Ähnlichkeit und die kommt oft aus dem Hip Hop. Hip Hop ist sehr beliebt momentan, in Norwegen war das sogar noch ein bisschen früher der Fall, als in Deutschland. Ich habe gemerkt, dass Deutsche durch deutsche Hip Hop-Künstler angefangen haben, Hip Hop zu mögen. Und bei den Norwegern war das auch so. Das ist die Ähnlichkeit. Und für die Indieszene gilt: Es gibt keine anderen Indie Bands. Okay, es gibt sie, aber sie sind nicht gut.

Also würdest du sagen, dass ihr die beste norwegische Indie Band seid?

Total. Bei weitem. Kennst du das Duo Kings of Convenience? Die sind auch gut und auch unsere Freunde. Und natürlich gibt es einige coole Bands, aber verglichen mit Kakkmaddafakka, sogar in Deutschland, kenne ich einfach keine, die da rankommt. 

Ist es schwer, als Indiemusiker oder Musiker generell, in Norwegen erfolgreich zu werden?

Es ist nicht leicht. Viele versuchen es. Aber aus Norwegen gibt es momentan sehr viele erfolgreiche Musikexporte. Die sind aber keine Indie Bands. Wir haben Aurora, wir haben Sigrid, ganz tolle Künstlerinnen! Norwegen ist ein guter Ort für Künstler. Aber wir hatten in Norwegen eigentlich nie wirklich unseren Durchbruch. Wir sind zum Beispiel in Deutschland viel bekannter, als in Norwegen. Wenn wir Alben veröffentlichen, schreibt die norwegische Presse eigentlich nicht wirklich über uns.

Warum das denn?

Neid. Eifersucht. Norwegen ist ein besonderes Land. Wenn du dort berühmt werden willst, musst du es auf eine spezielle Art und Weise machen. Du musst nach den Regeln spielen. Alles passiert eigentlich in Oslo. Wir leben nicht in Oslo. Wenn wir dort wohnen würden, wären wir bekannter. Wir fahren vielleicht einmal pro Jahr für ein Konzert nach Oslo. Aber das ist uns egal. Unsere Prioritäten liegen nicht in Norwegen. Da leben ja nur fünf Millionen Menschen. Wir gehen lieber nach Spanien oder Deutschland. Norwegen ist toll, versteh mich nicht falsch, aber wir werden da als Kakkmaddafakka nicht wirklich anerkannt. Das ist ein wenig traurig, weil wir Norwegens größte Band sind. Und die Leute, die in Norwegen anerkannt werden, machen meiner Meinung nach oft doofe Musik.

 
"Hus", das fünfte Album von Kakkmaddafakka, ist am 27.09.2017 auf Bergen Mafia Records erschienen.
Platte des Monats

Conor O'Brien zeigt mit The Art of Pretending to Swim, dass Indie-Folk auch im Jahr 2018 noch spannender klingen kann, als man das von diesem Genre erwartet hätte. Das vierte Album der Villagers vereint, was eigentlich widersprüchlich wirkt: Folk mit R'n'B und Experimentierfreude mit Zugänglichkeit. 

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