Studium Lifehacks
Kein Plan? Lernplan!
Ende Juli, Prüfungs- und Hausarbeitenzeit. Die Autorin sucht nach Struktur.
Der aus dem Internet
Dieser Lernplan ist für mich einfach komplett ungeeignet. Egal, was ich google: "Lernplan", "Notfall Lernplan" oder "Lernplan wenig Zeit" - es kommen immer so wahnsinnig utopische Vorschläge wie "Dein 90-Tage Lernplan" oder "Der 7-Tage Lernplan für Klausuren". Wenn ich noch 7 Tage bis zur Klausur hätte, dann bräuchte ich doch keinen Lernplan! Das Internet versteht eindeutg etwas anderes unter "Notfall" und "wenig Zeit" als ich.
Der mit Stunden
Dieser Lernplan funktioniert einfach gar nicht. Das Hauptproblem: Die Uhrzeiten sind nicht festgelegt. Und der Teil von mir, der gerade absolut überhaupt keine Lust auf Lernen hat, denkt sich dann: „Damit dieser Lernplan übersichtlich bleibt, muss man zu einer vollen oder halben Stunde damit beginnen“. Ja… und dann ist es 13:02 Uhr und da noch anfangen? Das wäre ja sinnlos, also warte ich bis 13:30 Uhr. Mist, auch das habe ich knapp verpasst. Und so geht das dann unendliche lange weiter. Bis ich einfach gar keine Zeit mehr habe und so Sachen wie „Pause“ oder „Wiederholung“ aus dem Plan streiche und die geplanten Zeiten halbiert werden. Die Erfolgschancen in der Praxis tendieren gen null. Empfehlenswert ist dieser Plan also absolut nicht.
Der schöne
Der Gedanke dahinter macht Sinn: Den Lernplan muss ich nun einen Tag lange permanent anschauen, er soll mich motivieren und am Schreibtisch halten. Da muss er doch schön sein. Einziger Nachteil: In der Zeit, in der ich den Plan so umfassend gestalte und verziere, hätte ich schon locker die ersten paar Punkte abarbeiten können. Hier wird ganz klar deutlich: Was gut aussieht, ist noch lange nicht gut.
Der mit vielen Pausen
Ich lerne, dann hab ich wieder Pause. Klingt zuerst ganz gut, aber in der Realität klappt das einfach gar nicht. Bei mir zumindest nicht. „Nur eine halbe Stunde Film gucken? Dann kann ich mich ja gar nicht auf den Lernstoff konzentrieren, wenn ich nicht weiß, wie es weitergeht.“ Das erscheint mir dann so logisch, dass ich den Plan einfach umstelle. „Als erstes gucke ich zwei Stunden lange den Film und danach kann ich ja dann dafür zwei ganze Stunden ohne Pausen was für die Uni machen.“ Und das funktioniert? Theoretisch: ja. Praktisch: Nein, noch kein einziges Mal.
Der an der Türe
Auch dieser Lernplan ist theoretisch super: Einen Lernplan schreiben und an die Zimmertüre kleben! Hat man einen Punkt auf dem Plan abgearbeitet, läuft man zur Türe und streicht ihn ab. So hat man auch noch gleich Bewegung und bringt den Kreislauf in Schwung. Dann kann man sofort fit mit dem neuen Punkt beginnen. Diese Art von Lernplan wurde uns in der Schule empfohlen. Vielleicht funktioniert er auch bei Schülern. Aber ganz sicher nicht bei Studenten. Mein Hauptproblem: Der Plan hängt an der Türe und tja… Aus den Augen aus dem Sinn. Ich vergesse beziehungsweise verdränge jedes Mal wieder mit großem Erfolg, dass ich lernen muss und dass das Zimmer eine Türe hat.
Der auf dem Handy
Auf diese Idee war ich Anfangs echt stolz. Ich habe mir einfach im 30 Minuten Takt Wecker gestellt. Benannt habe ich sie anhand der Kapitel, die ich dann in der kommenden halben Stunde lernen sollte. Seinen Lernplan aber auf dem Medium zu haben, das einen am allermeisten ablenkt, war ein fataler Fehler…
Schön langsam bin ich echt am verzweifeln. Kein Lernplan funktioniert! Ich habe wirklich viele getestet. Als nächstes werde ich den hier ausprobieren, er wurde mir jetzt schon mehrfach von erfahrenen Studenten empfohlen.
Hoffentlich klappt diese Methode. Falls nicht? Puh, kein Plan…