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Fussballland Island

Kurioses aus dem Norden

Quelle: M94.5/Felicia Hofner

Isländisches Dorf

Die Sensation ist perfekt: Island ist im EM-Viertelfinale. Zeit also, sich das Land mal genauer anzukucken. Schnell wird klar, dass nicht nur die Fußballmannschaft eine Nachricht wert ist.

Island, da irgendwo im Norden. Kälte, Eis und Vulkane, dieses Bild haben wohl die meisten Menschen, wenn sie an den Inselstaat im Atlantik denken. Bei dieser Europameisterschaft ist nun noch der Fußball dazugekommen. Nicht sonderlich schön, aber kämpferisch und effektiv. 

Man glaubt es kaum

Island ist im Viertelfinale der EM und ganz Europa fiebert mit den sympathischen Insulanern. Die Qualifikation zur EM war für Island bereits eine Sensation, denn der einzige Sport, in dem das Land bisher erfolgreich war, ist Handball. Handball ist Nationalsport auf Island oder war es zumindest bis vor ein paar Wochen.

Public Viewing in Reykjavik Quelle: M94.5
 

Geschmäcker sind verschieden

Sportlich sind die Isländer auch, wenn es um die Ernährung geht. Sowohl McDonalds als auch Burger King haben ihre Filialen im Nordatlantik 2009 dicht gemacht. Grund war Unwirtschaftlichkeit. Die Isländer greifen einfach lieber zu nationalen Spezialitäten, die mitunter nichts für schwache Mägen sind: Ob hákarl (vergammelter Hai), súrsaðir hrútspungar (Schafshoden) oder - kein Witz - rohes Papageientaucherherz, der Isländer isst, was auf den Teller kommt. Oder, was man halt auf der Insel so findet. Kein Wunder also, dass die Nationalmannschaft mit solcher Energie spielt.
Nur zu viel Brennivin sollten die Fußballer nicht trinken. Das ist Islands inoffizielles Nationalgetränk. Der nach Kümmel schmeckende Kartoffelschnaps ist sogar bei den Insulanern selbst als "schwarzer Tod" verschrien. Dann doch lieber ein paar Bananen. Die  können sie aber gleich von daheim mitnehmen: Island ist dank seiner geothermischen Wärme der nördlichste Bananenproduzent der Welt.
 

Alles eher idyllisch

Auf der Insel im Nordatlantik gibt es keine Moskitos und auch fast keine Gewalt: Die Polizei braucht keine Schusswaffen. Kein Wunder, denn die Isländer sind ständig am Arbeiten.  Mit 43,5 Stunden haben sie die längste Arbeitswoche im europäischen Vergleich. Das Nationalmannschaftstrainig am Abend ist da noch nicht mit eingerechnet.
Bewohner gibt es auch ziemlich wenige. Knapp über 330.000 Menschen leben dort, weniger als in Bielefeld. 
Auch wenn Island jetzt ausscheiden sollte, gefeiert wird auf jeden Fall. Nur nicht mehr in Stripclubs, die wurden in Island nämlich kürzlich verboten. Mit genug Brennevin haben die Isländer aber auch so Spaß. Vorsichtig sollte man allerdings sein, dass man bei der kleinen Bevölkerung nicht mit der Verwandschaft anbandelt. Kein Problem in Island: Es gibt extra eine App, die prüft, ob die neue Bekanntschaft vielleicht eine Cousine oder ein Cousin ist. Den gleichen Nachnamen haben sie nämlich wahrscheinlich nicht, da in Island der Vorname des Vaters als Familiennname weitergegeben wird. 
Naturidylle auf Island Quelle: M94.5/Felicia Hofner
 
Es wirkt alles sehr beschaulich dort oben im Norden, auch wenn es um die Wirtschaft geht. Bewertet man Island wie ein Unternehmen anhand seines Bruttoinlandsprodukts, dann ist der Inselstaat momentan etwa so viel Wert wie Pepsi. Blöd nur, dass die Isländer lieber Coca-Cola trinken. Davon aber ganz schön viel, und zwar pro Kopf mehr als jede andere Nation. 

Keine halben Sachen

Ganz groß wird neben dem Fussball aber noch etwas anderes gefeiert: Silvester. Angst vor Waldbrand hat man nicht, denn Wald gibt es ja gar nicht. Es wird also geböllert was das Zeug hält. Nahezu 800 Euro im Jahr gibt der durchschnittliche isländische Haushalt für Feuerwerk aus und fängt dabei schon um 17 Uhr mir dem Ballern an. 
Ballern tut nächsten Sonntag hoffentlich auch wieder die isländische Nationalmannschaft. Im Viertelfinale haben sie die Chance, das Fußball-Wunder noch größer machen. Nicht so unwahrscheinlich, denn an Wunder und Magie glaubt man in Island schon lange. 80% der Bevölkerung sind davon überzeugt, dass es Elfen gibt - kein Witz.
 
Platte des Monats

Conor O'Brien zeigt mit The Art of Pretending to Swim, dass Indie-Folk auch im Jahr 2018 noch spannender klingen kann, als man das von diesem Genre erwartet hätte. Das vierte Album der Villagers vereint, was eigentlich widersprüchlich wirkt: Folk mit R'n'B und Experimentierfreude mit Zugänglichkeit. 

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M94.5 präsentiert
Donnerstag, 18. Oktober, 18 Uhr
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