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Kuriose Namensfindungen

Lemmy als Schwermetall

Quelle: flickr.com/metalchris

Lemmy Kilmister 2012 bei einem Konzert in Virginia, USA

Was hat ein Schwermetall im Periodensystem mit Motörheads Lemmy Kilmister gemeinsam? Und welche anderen Künstler leihen Lebewesen ihre Namen?

Was haben Mozartella beethoveni, Gaga und bald vielleicht auch Lemmium miteinander gemeinsam? Oder besser gesagt, was haben diese Tiere oder Dinge mit Musik gemeinsam? Musiker und Künstler aller Art haben nicht nur eine bedeutende Wirkung auf uns Menschen, sondern auch vor allem in den Naturwissenschaften. Es gibt sogar ziemlich viele Lebewesen, die ihren Namen einer berühmten Persönlichkeit zu verdanken haben

Heavy-Metal-Element Lemmy

Aber warum nicht auch ein Element nach jemanden benennen? Das dachte sich wahrscheinlich auch John Wright. Der britische Motörhead-Fan startete deshalb die Petition um ein kürzlich zum Periodensystem hinzugefügtes Schwermetall nach dem im Dezember verstorbenen Rock'n'Roll-Ikone Lemmy Kilmister zu benennen.


Vielleicht wird "Lemmium" bald ins Periodensystem aufgenommen  Foto: flickr.com/chemierp

Es handelt sich dabei aber nicht um irgendein Schwermetall, sondern um das schwerste bisher bekannte Element Ununoctium, das außerdem radioaktiv ist. Nach Wright soll es mit der Unterstützung von 25.000 anderen dann in „Lemmium“ umbenannt werden.  Nach dem RollingStone meinte Wright: „Lemmy wahr eine  Naturgewalt in Heavy Metals wahrstem Sinne.“ Daher also die Querverbindung zum Schwermetall. Aber einige Lemmy-Anhänger betrachten es etwas genauer und kritisieren daran vor allem, dass Lemmy zu Lebzeiten eigentlich immer betonte, er mache mit Motörhead Rock'n'Roll und dass sie eben keine Heavy-Metal-Band wären. Die 25.000 Stimmen sind jedenfalls schon fast erreicht. Und dann ist Lemmy nicht „nur“ in der Musikgeschichte vertreten, sondern auch in den Chemiebüchern schwarz auf weiß.

Das wäre allerdings nicht das erste Mal, dass etwas nach der Rock-Legende benannt wird. Immerhin gibt es schon einen fossilen Ringelworm Kalloprion kilmisteri.

Vor allem aber in der biologischen Welt sind die Künstler vertreten. Dazu haben wir hier einige kuriose Namensfindungen:

Bumba lenonni nach John Lennon

Als 2014 im brasilianischen Urwald eine neue Tarantel-Art entdeckt worden ist, beschloss das Forscherteam kurzerhand die Spinne nach der Beatles-Legende John Lennon zu benennen. Laut der Huffington Post begründete die zuständige Wissenschaftlerin die Namensfindung wie folgt: „Die empfindlichen Lippen des prähistorischen Tieres hätten sie an die des Rocksängers erinnert.“ Aber auch in Ehre des verstorbenen Beatles-Mitglieds.

Der Ozzy Osbourne-Frosch

2009 hörten Forscher den Vertreter einer neu entdeckten Baumfroschart im Amazonas, der einen schrillen und Fledermaus-artigen Schrei von sich gibt. Als die Forscher über den „Fledermausfrosch“ sprachen kamen sie von einem zum andern und letzten Endes zu Ozzy Osbourne und Black Sabbath. 1981 biss Ozzy Osbourne nämlich einmal einer betäubten Fledermaus, die auf die Bühne geworfen wurde, den Kopf ab. Ziemlich makaber aber so blieb wohl eine Verbindung zum Frosch hängen. Als es zur Namensfindung kam, nannten sie ihn Dendropsophus ozzyi.


Kein Ozzy-Frosch, aber so ähnlich sieht er auch von der Farbe aus. Foto: flickr.com/Walter A. Aue

Geißelskorpion à la Dracula

Auch Graf Dracula hat seine Spuren in der Tierwelt hinterlassen. Der wohl bekannteste Vampir-Roman der Literaturgeschichte von dem irischen Schriftsteller Bram Stoker wird nämlich mit seinem Erschaffer als Geißelskorpion vertreten. Der australische Draculoides bramstokeri macht es seinem Vorbild gleich: Er saugt seinen Opfern ebenso den Saft aus dem Leib wie Graf Dracula.

„Berühmte“ Lebewesen

Die Liste der mehr oder weniger „berühmten“ Lebewesen ist lang. Von Johnny Depp als ausgestorbenes Krustentier oder der Bill-Gates-Fliege über Jennifer Lopez Milbe. Gaga hat ihre eigene Farngattung, Mozart und Beethoven teilen sich eine Wespe, Bob Marley hat einen parasitischen Krebs und Beyoncé Knowles hat ihren Namen einer australischen Bremse geliehen. Und auch der Playboy-Gründer Hugh Hefner ist bei einer vom Aussterben bedrohten amerikanischen Unterart des Marschkaninchens vertreten – passend zum Kaninchenkopf als Playboy-Markenzeichen.

Platte des Monats

Conor O'Brien zeigt mit The Art of Pretending to Swim, dass Indie-Folk auch im Jahr 2018 noch spannender klingen kann, als man das von diesem Genre erwartet hätte. Das vierte Album der Villagers vereint, was eigentlich widersprüchlich wirkt: Folk mit R'n'B und Experimentierfreude mit Zugänglichkeit. 

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