München rüstet sich für Oktoberfest
Wünschen sich eine sichere Wiesn KVR-Chef Blume-Beyerle und Polizei-Vizechef Kopp (v.l.)
Das Warten hat ein Ende: Am Samstag geht die Wiesn in ihre 180. Runde. Alle Hände voll zu tun haben deswegen Polizei, Kreisverwaltungsreferat und die Deutsche Bahn.
Das Warten hat ein Ende: Am Samstag geht die Wiesn in ihre 180. Runde. Alle Hände voll zu tun haben deswegen Polizei, Kreisverwaltungsreferat und die Deutsche Bahn.
6,4 Millionen Besucher, 510 Schausteller, 74.000 Liter Bier: Solche austronomischen Werte hat das Oktoberfest allein im letzten Jahr erreicht. Es ist ein enormer Kraftakt für die zuständigen Behörden, all das sicher zu gestalten. Doch erstml geht es Wilfried Blume-Beyerle, dem Leiter des Kreisverwaltungsreferats (KVR), um etwas anderes. „Auf eines möchte ich hinweisen“, sagt er und hebt aufmerkend die Hand: „Wir führen keinen Feldzug gegen Rikschas. Die Rischkas sind auf dem Oktoberfest gerne gesehen.“
Rischkafahrer dürfen nur noch an bestimmten Stellen parken
Doch in den letzten Jahren ist es immer wieder zu Problemen mit den Fahrradtaxis gekommen. Unter anderem wurden schon leicht angeheiterten Gästen horrende Preise aufgezwungen. Seit diesem Jahr müssen die Kosten für eine Fahrt deswegen kenntlich gemacht werden. Außerdem dürfen die Rikschas jetzt nur noch an einigen festgelegten Stellen parken. Das ist seitens des KVRs die größte Neuerung für die diesjährige Wiesn. Ansonsten stützt man sich vor allem auf die Erfahrungen der letzten Jahre. Glasflaschen etwa bleiben, wie schon 2012, untersagt.
Videoüberwachung und Betretungsverbote
Auch die Polizei setzt vor allem auf Altbewährtes: 40 stadtbekannten Dieben und Schlägern bleibt der Zutritt zur Festwiese verwehrt. Diese Verbote hätten in den letzten Jahren dabei geholfen, Straftaten vorzubeugen. Allen anderen Langfingern soll mit der Videoüberwachung auf dem Festgelände der Gar ausgemacht werden. Unterstützung gibt es auch von Beamten aus dem Ausland, vor allem aus Italien und der Schweiz.
Vollkommene Sicherheit für jeden könne man aber natürlich nicht garantieren, erklärt Polizei Vizepräsident Robert Kopp. Deswegen richtet er vor allem einen Appell an die Wiesnbesucher: „Wenn Sie Alkohol getrunken haben, fahren Sie bitte nicht mehr Auto oder Fahrrad.“ Es würden verstärkt Verkehrskontrollen durchgeführt. Und ohnehin gebe es ja genug andere Möglichkeiten, nach Hause zu kommen.
Deutsche Bahn wappnet sich mit zusätzlichen Zügen
Allen voran natürlich: Die Deutsche Bahn. Die muss sich jedes Jahr besonders gegen Ströme von Besuchern wappnen, die sich dann auch nicht immer vollkommen sittlich verhalten. Während der Wiesnzeit werden deswegen sowohl die S-Bahnen, als auch die Regionalzüge beim Wenden geputzt. Mit bis zu 100.000 zusätzlichen Fahrgästen pro Tag rechnet Bernhard Weisser, Geschäftsleiter der S-Bahn München.
Und wenn die Festzelte dann zumachen, wollen oftmals fast alle gleichzeitig Heim. Deswegen kommt es vor allem in den Abend- und Nachtstunden zu Engpässen. Denen will die Bahn mit täglich bis zu 600 zusätzlichen Fahrten entgegentreten. Die gute Nachricht dabei lautet: Während der Wiesn kommen die Arbeiten an der Stammstrecke zum Erliegen. Darüber freut sich vor allem auch S-Bahn-Chef Weisser: „Die Wiesnzeit ist baufrei. Da arbeiten wir nicht, da feiern wir.“