Es ist schon länger bekannt, dass das Münchner Oktoberfest im vergangenen Jahr einen Besucherrückgang hinnehmen musste. Neu ist allerdings: Ergebnisse einer repräsentativen Bevölkerungsumfrage des Regionalinstituts für Mittelstandsmarktforschung (RIM Marktforschung GmbH) haben ergeben, dass im vergangenen Jahr 22 Prozent weniger Münchner auf dem Oktoberfest waren. Neben der üblichen Gründe, wie „mangelnde Zeit“, nannten auffällig viele (15%) Mangelndes Sicherheitsgefühl als ausschlaggebenden Faktor für ihr Fernbleiben. Für 19 Prozent ist die Wiesn einfach „zu teuer“. Sowieso hat das Münchner Oktoberfest ja seit einigen Jahren den Ruf, kein richtiges Volksfest mehr zu sein, sondern lediglich eine kommerzielle und profitgeleitete Tourismusattraktion. Zwar kämpft dagegen jetzt die Stadt München mit der Bierpreisbremse an, aber das passiert erstens zu spät und zweitens ist diese auch nur auf drei Jahre beschränkt. Aber ist die Alternative wirklich Abstinenz? Es gibt in und um München doch genügend Alternativen. Volksfeste, auf denen immer noch gute Musik gespielt wird, wo nicht mit Bierkrügen um Plätze gekämpft wird und wo man sich noch mittags hinsetzen kann, ohne dass es nach Erbrochenem riecht.

Das Starkbierfest (läuft aktuell) Bierpreis: 10,60€ pro Maß (Nockherberg)

Während der Fastenzeit wird mit dem Starkbierfest in München das (Doppel-)Bockbier zelebriert. Die berühmteste Lokalität dafür ist mit Sicherheit der Nockherberg. Im Paulaner Festsaal herrscht Wiesn-ähnliche Stimmung, allerdings deutlich kleiner. Der Biergarten mit Selbstabholung ist ein genauso großes Highlight, wie die Tonkrüge. Auch im Löwenbräu- und Augustinerkeller findet das Starkbierfest statt. Aber seid gewarnt: Bei einer Stammwürze von 18,3% und 7,5% Alkoholgehalt hat es der „Salvator" von Paulaner ganz schön in sich.

Quelle: M94.5/Sarah Walzel

Das Frühlingsfest (21. April bis 07. Mai) Bierpreis: 9,50€ pro Maß

Auch als „kleine Wiesn“ bezeichnet, findet das kleine Geschwisterchen des Oktoberfestes dieses Jahr zum 53. Mal statt. Es gibt zwei große Festzelte und zahlreiche Fahrgeschäfte, Fressbuden usw. Ein besonderes Highlight sind die Frühlingsfest-Maßkrüge. Diese sind jedes Jahr mit einem anderen Motiv versehen und auf 1000 Stück limitiert. Wer so ein Stück ergattern möchte, sollte das möglichst früh erledigen.

Pasinger Volksfest (02. - 07. August) Bierpreis: 8,10€ pro Maß

Auch als „Pasinger Vorwiesn“ bekannt, ist der Name hier auf jeden Fall Programm wenn das Festzelt der Familie Widman wieder öffnet. Eine knappe Woche lang gibt es hier ab 11:00 alles, was das Herz begehrt. Abends ist dann wirklich Party-Volksfest angesagt – Vorwiesn eben!

Dachauer Volksfest (12. - 21. August) Bierpreis: 5,70€ pro Maß (Stand 2016)

Das günstigste Volksfest Bayerns ist auf jeden Fall eine Veranstaltung, die sich keiner entgehen lassen sollte. Besonders legendär sind die Auftritte der Band „Ois Easy“, die seit Jahren das große Festzelt zum Scheppern bringen. Neben diesem gibt es noch drei kleinere Zelte mit ebenso guter Stimmung und den übergmütlichen Franziskaner Garten. Dachau ist einfach mit der S-Bahn oder dem Regionalzug zu erreichen und das Volksfest ist vom Bahnhof aus gut zu Fuß zu erreichen. Allerdings sollte man darauf achten, die letzte Bahn in Richtung Heimat nicht zu verpassen.

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— I am Bavaria (@IamBavaria) 16. August 2016

Und bevor es dann wieder richtig losgeht

Am 16. September ist Anstich für's Oktoberfest. Aber bereits in den Wochen davor geht es richtig ab. Und zwar mit dem Erdinger Volksfest (30. August bis 08.September), dem Freisinger Volksfest (06. bis 15 September) und nicht zuletzt dem Rosenheimer Herbstfest (26. August bis 10. September), das auch Wiesn genannt wird und damit den Ton für die die bevorstehende Münchner Variante liefert. Abseits der genannten Fest gibt es natürlich noch haufenweise andere Veranstaltungen, bei denen sich alles um die bayerische Kultur rund ums Bier dreht. Und eine Sache sei noch gesagt: Auch das Münchner Oktoberfest kann unter den richtigen Umständen einen perfekten Volksfesttag bescheren. Man sollte vielleicht nicht unbedingt an einem Samstag Nachmittag mit einer großen Gruppe dort aufschlagen, wo sowieso schon Platzmangel herrscht. Das sorgt für unnötigen Stress. Viel besser ist da ein gut geplanter Ausflug mit einer netten Truppe – entweder an einem Wochentag, oder früh genug, damit es nicht zu Problemen kommt.