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Drangsal im Interview

Mut zum Pop!

Quelle: M94.5

Drangsal

Drangsal über sein neues Album Zores, warum es Zeit wird für ein Pop-Revival und die Zukunft von seinen Ex-Mitbewohnern und Freunden der Band Sizzar.

Knapp zwei Jahre ist es her, dass Max Gruber alias Drangsal als der deutsche Newcomer von Fans und Kritikern gefeiert wurde. Ganz bestimmt ist seine 2016 erschienene Debütplatte Harieschaim bei einigen von euch den Sommer lang rauf und runter gelaufen - auch wir waren im Drangsal-Fieber und konnten gar nicht genug von ihm bekommen: Wir haben zusammen mit ihm auf unseren runden 20. Sendergeburtstag angestoßen und er war auch Platz 1 der M94.5 Jahrescharts 2016. Deswegen blicken wir schon ganz gespannt auf kommenden Freitag, den 28. April. Da erscheint nämlich die zweite Platte des Wahl-Berliners.

Der mystisch anmutende Titel der Platte lautet Zores und das passt schon rein vom Wortklang ganz wunderbar zum geheimnisvollen Künstler. Das Wort hat jiddische Wurzeln und bedeutet so viel wie Ärger, Gezank oder Wirrwarr. Und tatsächlich thematisiert die Platte auch das private Gefühlsleben von Drangsal.

„Ich hab nie versucht meine Musik zu instrumentalisieren und irgendeine Message zu senden außer wie´s mir selber geht. Also geht’s wahrscheinlich darum. Und da gehört Wut mit Sicherheit auch dazu… Oder zänkisches Streiten!“

Wie uns schon die drei neuen Singles verraten haben, wird die neue Platte aber nicht laut oder wütend klingen. Ganz im Gegenteil ist sie weniger düster als der Vorgänger Harieschaim. Max Grubers Statement lautet: Mut zum Pop! Dabei wendet er dem 80s-New Wave-Sound nicht komplett den Rücken zu, ein Stilwandel ist trotzdem nicht zu überhören. Böse Zungen unterstellen Drangsal  „Schlager-esquen Heititeiti-Pop“, aber er positioniert sich klar und fordert zur Auseinandersetzung mit dem verschrienen Genre auf.

„Ich würde es einfach Popmusik nennen. Es ist ein Begriff der negativ konnotiert ist, wegen der ganzen Scheiß-Bands! Aber das muss man sich jetzt wieder angewöhnen und machen.“



Drangsal hat auch schon in der Vergangenheit geäußert, dass in der Pop-Szene so einiges verbesserungswürdig ist. Unter anderem hat er auch in einem Interview die fehlende Queerness und Diversität kritisiert. Auch wenn es sich der bisexuelle Künstler nicht explizit zum Credo gesetzt hat als Verfechter einzustehen, sieht er sich doch heute mehr in einer Beispielrolle als früher.

„Wenn sich jemand verstanden fühlt deswegen und das Gefühl hat, dass da was gemacht wird, für eine Sache, für die er einstehen kann – und das ist glaube ich so – hab ich was richtig gemacht.“

Außerdem hat Drangsal noch aus dem Nähkästchen geplaudert und Neuigkeiten über seine Freunde und Ex-Mitbewohner von der Band Sizarr verkündet: „Sizarr gibt’s nicht mehr. Das wird’s in der Form nicht mehr geben. Sizarr.. RIP“

Zum Glück hat uns Drangsal aber nicht mit dieser traurigen Botschaft sondern mit einem musikalischen Geheimtipp für alle enttäuschten Fans zurückgelassen:

Die neu gegründete Band Jungstötter, die letzten Samstag als Vorband von Die Nerven gespielt hat, setzt sich unter anderem aus ehemaligen Mitgliedern von Sizarr und Lea Porcelain zusammen! Wenn das nicht mal vielversprechend klingt! Danke Drangsal.
 

Platte des Monats

Conor O'Brien zeigt mit The Art of Pretending to Swim, dass Indie-Folk auch im Jahr 2018 noch spannender klingen kann, als man das von diesem Genre erwartet hätte. Das vierte Album der Villagers vereint, was eigentlich widersprüchlich wirkt: Folk mit R'n'B und Experimentierfreude mit Zugänglichkeit. 

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M94.5 präsentiert
Donnerstag, 18. Oktober, 18 Uhr
M218 LMU Hauptgebäude
 
Munich Rocks!
Donnerstag, 18. Oktober 2018
 
Freitag, Samstag: 19./20. Oktober
 
Neuhauser Musiknacht
Samstag, 27. Oktober 2018
M94.5 Bühne @ Freiheizhalle

 

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