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Weltrekord im Hofbräuhaus

O'gstemmt is!

Autor(en): Anika Welter am Montag, 12. September 2016
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Quelle: M94.5/Andreas Neukam

Der neue Weltrekordhalter

27 Maßkrüge 40 Meter weit getragen: Matthias Völkl hat einen neuen Weltrekord aufgestellt - der aber umstritten ist.

Es ist nicht nur jedem Münchner ein Begriff sondern steht in der ganzen Welt als Symbol für die deutsche Bierkultur. Abends lässt sich deswegen zwischen den vielen Touristen kaum ein freies Plätzchen finden,  doch heute war auch Vormittags schon einiges geboten im Münchner Hofbräuhaus.  Presse und Schaulustige mischen sich zwischen die Stammgäste der historischen Münchner Gaststätte.

Der Grund für das Getümmel ist Matthias Völkl. Denn er will einen neuen Weltrekord im Maßkrugtragen aufstellen, sein Ziel: 29 gefüllte Bierkrüge 40 Meter weit tragen und sicher abstellen. Damit würde er die aktuelle Bestmarke von 24 Maßkrügen locker brechen und den Amtierenden Rekordhalter Oliver Strümpfel von der Spitze verdrängen. Deswegen ist Strümpfel heute auch gekommen, denn es will sicher sein, dass alles mit rechten Dingen zu geht, sollte dies passieren.

Vorbereitung

Vorab erklärt Matthias Völkl was bei dem Weltrekordversuch besonders wichtig ist: Zuerst muss er die 29 Bierkrüge, ganze 66,7 Kilogramm, anheben und dann schnell Richtung Ziel gehen - denn so eine Last kann auch er nicht lange halten. Nachdem er die Ziellinie überquert kommt der spannendste Moment: das Abstellen. Das muss er noch ganz ohne Hilfestellung schaffen, sonst kann der Rekord nicht oder nur teilweise anerkannt werden.

Matthias Völkl zieht sich nochmal für eine Konzentrationsphase zurück, während die Mitarbeiter des Hofbräuhauses die Strecke von 40 Metern im Gastraum mit Absperrband sichern.

Der Rekordversuch

Matthias Völkl geht zum Starttisch, auf dem die 29 Bierkrüge schon bereit stehen. Er greift sie und geht schnell los, nicht zu schnell, da sonst das Bier überschnappt. Die Besucher des Hofbräuhauses jubeln und feuern Ihn an. Vor Ihm laufen ein Notar und ein Kameramann her, um den Rekordversuch für des Guinness World Record Comitee zu dokumentieren. Die Ziellinie hat er schon überquert, doch das Gebilde aus Bierkrügen ist unterwegs instabil geworden. Beim Abstellen müssen zwei Helfer eingreifen um zu verhindern, dass einzelne Krüge zu Boden stürzen.

Es gibt Jubel, aber ob der Lauf wirklich für den Rekord gereicht hat ist noch nicht sicher, denn der Notar hat noch nichts bekanntgegeben.

Schließlich das Ergebnis; Matthias Völkl hat es nicht geschafft alle 29 Krüge zu transportieren, nur 27 sind am Ende sicher abgestellt worden. Das reicht aber trotzdem für einen neuen Rekord und liegt immer noch drei Maßkrüge über der alten Bestmarke.

Matthias Völkl jubelt und bekommt eine Urkunde mit dem notariell beglaubigten Ergebnis überreicht. Er ist aktueller Weltrekordhalter ... zumindest wenn es nach dem Notar vor Ort geht.

Umstrittenes Ergebnis

Im Eingangsbereich vor dem Gastraum steht Oliver Strümpfel und mach seinem Ärger Luft: "wenn die, das Guinness Comitee, so genau hinschauen wie bei mir, war das kein neuer Rekord". Er meint Völkl wurde nicht nur mit den zwei stürzenden Krügen geholfen sondern auch mit drei weiteren. Das wäre dann ein Eingreifen in den Abstellvorgang gewesen und somit regelwidrig. Wenn Völkl tatsächlich bei diesen insgesamt fünf Krügen Hilfestellung bekommen hätte, wäre sein Rekordversuch heute nur ein Gleichziehen mit dem schon bestehenden Rekord Strümpfels gewesen.

Das Guinness World Record Comitee wird in den kommenden Tagen die Videoaufnahmen sichten und über die Gültigkeit von Völkls Versuches entscheiden. Auch wenn die 27 Krüge, also das nach Strümpfels Meinung falsche aber vorerst gültige Ergebnis anerkannt wird, will er keinen Einspruch einlegen. Stattdessen arbeitet er schon an einem neuen Rekord mit bis zu 30 Maßkrügen.

Gleichzeitig gibt auch Matthias Vökl auf der Bühne bekannt, er werde seinen ursprünglichen Plan mit 29 Krügen weiterverfolgen und einen neuen Rekordversuch wagen.

Eine Fortsetzung des Duells um den Weltrekord im Maßkrügetragen ist also schon abzusehen.

Wer nicht live dabei war, kann hier nochmal die ganze Geschichte nachhören:

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