Spike Jonzes Musikvideos
Originell, starbesetzt und lustig
Spike Jonze macht nicht einfach nur Musikvideos – er macht kleine Kunstwerke. Nervöse Musiker können sich zurücklehnen und entspannen.
Das Leben in Musikvideos ist einfach geiler als das „echte“ Leben: Die Partys sind wilder, die Menschen sind schöner und der Soundtrack ist wesentlich besser. Da ist es doch beruhigend, dass wenigstens die Drehs der Musikvideos gerade für die introvertierten Musiker oft ein ziemlicher Horror sind.
Aber es gibt einen Musikvideoregisseur, der sie erlöst: Spike Jonze, der unteranderem auch für Being John Malkovich, Adaption und Her verantwortlich ist, ist nicht nur Oscar- und Golden Globe-Preisträger und der Miterfinder von MTVs Jackass, sondern eben auch ein begnadeter Musikvideoregisseur. Deswegen sind hier unsere M94.5 Top Picks der chilligsten und lustigsten Spike Jonze-Musikvideos aller Zeiten:
Weezer - Islands in the Sun (Version 2) (2002)
Es ist nicht ganz klar, ob es sich hier um einen Videodreh handelt oder um die Erfüllung eines Lebenstraums – bei dem zufällig auch eine Kamera dabei war. Die zu dem Zeitpunkt nur noch Drei-köpfigen Weezers (Bassist Matt Sharp hatte gerade die Band verlassen) hängen nicht nur gemütlich in der Nachmittagssonne von LA ab, sondern dürfen auch noch mit niedlichen Tierbabys herumtollen: Süße Kätzlein, lustige Labradorwelpen und OMG ist das ein Bärenjunges? Auch zwei großäugige Löwenbabys, Schmetterlinge, Eichhörnchen, ein Schimpanse, ein ausgewachsener Bär, ein Puma und natürlich die sichtlich glücklichen Weezers sind dabei. Sie haben augenscheinlich die Zeit ihres Lebens. Achja und die Giraffe. Bester Videodreh aller Zeiten – thanks to Spike Jonze.
Fatboy Slim (feat. Bootsy Collins und Ashley Slater)- Weapon Of Choice (2000)
Starring Christopher Walken. Nur Christopher Walken. Das hat gereicht für einen Grammy Award für “best short form music video“. Der Mann mit den Zügen aus Stahl und Augen aus Eis sitzt in einer Hotellobby und liest entspannt seine Zeitung - bis die Beats von Fatboy Slim in seine Glieder fahren und das Tanzen für drei Minuten zu seinem wichtigsten Lebensinhalt machen. Und Tanzen kann der Walken- da sag noch einer ältere Herren könnten nicht freestylen. Genialer Track, geniales Video, genialer Regisseur. Und Fatboy Slim musste für das Musikvideo keinen Finger rühren.
Beastie Boys – Sabotage (1994)
Der Track, der dank der Neuauflage der Star Trek-Verfilmungen wieder seinen Platz im kollektiven Gedächtnis der Popkultur eingenommen hat, ist mit einem großartigen Musikvideo ausgestattet: Die Beastie Boys, bedeckt mit falschen Perücken und Bärten, zeigen auf einer wilden Verfolgungsjagd durch einen amerikanischen Vorort wie (un-)cool sie als Cops wären. Das ganze Video ist eine Parodie auf 70er Jahre Crime Shows, inklusive Türeintreten, Geldkoffern, gegenseitiges in den Pool werfen, Walkie-Talkies und geschmackslosen braunen Anzügen. Dank des mitreißenden Tracks und den liebevoll geschnitten Szenen wirken aber sogar die tollpatschigen Beastie Boys irgendwie gangster oder zumindest als ob sie echt Spaß hätten. Spike Jonze zeigt wies geht – und unterhält uns dabei auch noch fabelhaft.
Weitere unterhaltsame Musikvideos von Spike Jonze findet ihr hier:
Dinosaur Jr - Feel The Pain (1994): Golfen in New York geht für Passanten übel aus.
The Notoroius B.I.G. - Sky's The Limit (1997): Das gangstrigste Gangstamusikvideo aller Zeiten. Besetzt nur mit Kindern.
Phantom Planet - Big Brat (2003): Making of eines Zombiekurzfilms mit der Band. Ein Muss für alle Hallooweenfans.
LCD Soundsystem - Drunk Girls (2010): Schlecht als Pandabären verkleidete Menschen zwingen die Band zum Performen.