Plötzlich ohne Prinzessin
Eine Prinzessin, die auf Rosen gebettet wird. Handwerker im Dindl. Betrunkene, die ihre Hände nicht bei sich halten können - Geschichten, die die Wiesn schreibt. Auch nach Ende dem diesjährigen Oktoberfestes.
Eine Prinzessin, die auf Rosen gebettet wird. Handwerker im Dindl. Betrunkene, die ihre Hände nicht bei sich halten können - Geschichten, die die Wiesn schreibt. Auch nach Ende dem diesjährigen Oktoberfestes.
Unzählige Male wurde die Wiesnprinzessin in den vergangenen zwei Wochen begrabscht. Dutzende Hände von Betrunkenen, die sich kaum noch aus eigener Kraft auf den Beinen halten können, wollten sie anfassen. Süß, lieb und herzhaft. So beschreiben sie ihre Fummler. Jetzt liegt sie auf dem Boden. Sieht mitgenommen aus. Die rosa Umrandung des Lebkuchenherzes ist abgeplatzt. Ihr Pendant, das Lebkuchenherz mit der Aufschrift “Traumprinz”, wurde längst in einer Pappschachtel verstaut.
Prinzessin auf Rosen gebettet
"Wo gehobelt wird, da fallen Spähne", erklärt der 21-jährige Ralf. Er hilft beim Abbau des Hezerlhauses, dem Süßwarenstand seines Onkels auf dem Oktoberfest. Mit seinen ölverschmierten Händen greift er nach dem Lebkuchenherz und bettet die Prinzessin auf Rosen – wenn auch nur auf die Plastikvariante, die zufällig den nebenstehenden Müllberg schmücken.
Die Spuren der Wiesn
Das Oktoberfest hat seine Spuren hinterlassen. Nicht nur an heruntergefallenen Lebkuchenherzen mit Zuckergussglasuren, sondern auch auf den wenigen grünen Flächen, die den Namen Wiesn auch im wörtlichen Sinne noch immer rechtfertigen, findet man Überbleibsel des größten Volksfestes der Welt. Tiefe Reifenspuren haben sich in den Rasen gegraben. Sie führen zu einem Lastwagen, dem noch immer eine Metallplatte nach der anderen aufgeladen wird. Wenige Stunden vorher waren sie noch Teil des Bodens einer Autoscooterbahn.
Dirndl für die Handwerker
Zusammen mit den Bodenplatten werden auch die letzten Überreste des Daches abmontiert, an dem bis vor Kurzem noch blinkende Lichter in allen Farben und schallende Lautsprecher mit Popmusik befestigt waren. Während einer der Arbeiter auf den 4 Meter hohen Dachstreben entlangbalanciert, pfeift ihm sein Kollege hinterher. "Ach hätt'st doch nur a Dirndl an", ruft er. Beide müssen herzhaft lachen und lassen die Arbeit für kurze Zeit ruhen. Bei all dem Treiben und der Hektik bei den Abbauarbeiten auf der Münchner Theresienwiese gibt es Dinge, die Besucher immernoch auf die Spuren des Oktoberfestes zurückführt: die Leichtigkeit, die die Arbeiter dort an den Tag legen und die Gedanken an die Frauen, die auch ohne Lebkuchenherz die Prinzessinen ihrer Männer sind.
Eine Prinzessin, die auf Rosen gebettet wird. Handwerker im Dindl. Betrunkene, die ihre Hände nicht bei sich halten können - Geschichten, die die Wiesn schreibt. Auch nach Ende dem diesjährigen Oktoberfestes.
Unzählige Male wurde die Wiesnprinzessin in den vergangenen zwei Wochen begrabscht. Dutzende Hände von Betrunkenen, die sich kaum noch aus eigener Kraft auf den Beinen halten können, wollten sie anfassen. Süß, lieb und herzhaft. So beschreiben sie ihre Fummler. Jetzt liegt sie auf dem Boden. Sieht mitgenommen aus. Die rosa Umrandung des Lebkuchenherzes ist abgeplatzt. Ihr Pendant, das Lebkuchenherz mit der Aufschrift “Traumprinz”, wurde längst in einer Pappschachtel verstaut.
Prinzessin auf Rosen gebettet
"Wo gehobelt wird, da fallen Spähne", erklärt der 21-jährige Ralf. Er hilft beim Abbau des Hezerlhauses, dem Süßwarenstand seines Onkels auf dem Oktoberfest. Mit seinen ölverschmierten Händen greift er nach dem Lebkuchenherz und bettet die Prinzessin auf Rosen – wenn auch nur auf die Plastikvariante, die zufällig den nebenstehenden Müllberg schmücken.
Die Spuren der Wiesn
Das Oktoberfest hat seine Spuren hinterlassen. Nicht nur an heruntergefallenen Lebkuchenherzen mit Zuckergussglasuren, sondern auch auf den wenigen grünen Flächen, die den Namen Wiesn auch im wörtlichen Sinne noch immer rechtfertigen, findet man Überbleibsel des größten Volksfestes der Welt. Tiefe Reifenspuren haben sich in den Rasen gegraben. Sie führen zu einem Lastwagen, dem noch immer eine Metallplatte nach der anderen aufgeladen wird. Wenige Stunden vorher waren sie noch Teil des Bodens einer Autoscooterbahn.
Dirndl für die Handwerker
Zusammen mit den Bodenplatten werden auch die letzten Überreste des Daches abmontiert, an dem bis vor Kurzem noch blinkende Lichter in allen Farben und schallende Lautsprecher mit Popmusik befestigt waren. Während einer der Arbeiter auf den 4 Meter hohen Dachstreben entlangbalanciert, pfeift ihm sein Kollege hinterher. "Ach hätt'st doch nur a Dirndl an", ruft er. Beide müssen herzhaft lachen und lassen die Arbeit für kurze Zeit ruhen. Bei all dem Treiben und der Hektik bei den Abbauarbeiten auf der Münchner Theresienwiese gibt es Dinge, die Besucher immernoch auf die Spuren des Oktoberfestes zurückführt: die Leichtigkeit, die die Arbeiter dort an den Tag legen und die Gedanken an die Frauen, die auch ohne Lebkuchenherz die Prinzessinen ihrer Männer sind.