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Sexismus und Rassismus in alten Serien

Sexismus and the City

Autor(en): Jaya Mirani , Evelyn Strutynski am Mittwoch, 16. Mai 2018
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Quelle: M94.5/ Nathalie Claus

Zum Staunen, wie sich der Blick auf Serien verändert hat.

Friends, Sex and the City, TKKG. Allesamt beliebte Klassiker der 90er Jahre. Aber vieles daran ist politisch unkorrekt. Sollte ihr euch die Serien nicht mehr anschauen?

Momjeans und weiße Sneaker wohin das Auge reicht. Es sieht so aus, als wären wir in die 90er zurückgereist. Mit diesen Trends kehren auch Serien aus dieser Zeit zurück. Seit letztem Jahr ist zum Beispiel die US-Sitcom Friends auf Netflix verfügbar. Doch an die Begeisterung von damals können diese Kultserien nicht anknüpfen. Viele junge Erwachsene, die die Klassiker jetzt zum ersten Mal sehen, halten sie für sexistisch und rassistisch. Da stellt sich die Frage: Darf ich diese Serien noch mit gutem Gewissen anschauen?

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How you doin'?

Im Mittelpunkt der Diskussion steht die US-Sitcom Friends: Eine Serie über den Alltag von sechs Freunden, die gemeinsam in New York leben. Die einen lieben die Serie abgöttisch, die anderen bezeichnen Friends als sexistisch, rassistisch und homophob.
Ein Running Gag ist Monicas früheres Übergewicht. Die andauerenden Spötteleien ihrer Freunde würden heute als Body-Shaming bezeichnet werden.
Chandler wehrt sich vehement gegen die Behauptungen seiner Freunde, er sei schwul. Die einzigen nicht-weißen Charaktere in immerhin zehn Staffeln sind Julie und Charlie, beide Ex-Freundinnen von Ross. Und der Frauenheld Joey betrachtet Frauen als Objekte. Damals noch normal und lustig, sehen es heute viele Jugendliche anders.

Aber heißt das, dass wir Friends nicht mehr anschauen dürfen?

#WokeCharlotte

Sex and the City hat ähnliche Probleme. Die Serie über vier befreundete Frauen aus New York galt damals als feministisch und fortschrittlich, heute aber werden viele Dialoge als rassistisch und ignorant empfunden. Die beiden Frauen hinter dem Account „Every Outfit on Sex and the City“ wollten dem entgegenwirken und kreierten den fiktiven Charakter Woke Charlotte. Dieser antwortet reflektiert auf kritische Aussagen der Charaktere.

Die Rassisten in Spe

Dass es aber auch anders geht, zeigt die Buch- und Hörspielserie TKKG von Stefan Wolf. Die Geschichten über vier Jugendliche, die Kriminalfälle lösen, waren vor allem in den 90ern bei Kindern beliebt. Im Nachhinein fällt aber auf, dass Rassismus und Sexismus bei den Freunden an der Tagesordnung ist. Erster Verdächtiger ist oft ausländisch. „Punker“, „Penner“ und „Zigeuner“, wie es bei TKKG heißt, werden grundlos verprügelt.Zudem wimmelt es von Klischees: Von der braven und beinahe unterwürfigen Gaby über Karl, den blassen und bebrillten Streber bis hin zum Macho Tim, der den übergewichtigen Klößchen gnadenlos mobbt. Und wenn Tim „ Das haut den stärksten Neger aus der Weltraumkapsel!“ ruft, zuckt keiner mit der Wimper.
Bei solch offensichtlicher Diskriminierung ist es fraglich, ob man das Kindern noch zeigen sollte.

Platte des Monats

Conor O'Brien zeigt mit The Art of Pretending to Swim, dass Indie-Folk auch im Jahr 2018 noch spannender klingen kann, als man das von diesem Genre erwartet hätte. Das vierte Album der Villagers vereint, was eigentlich widersprüchlich wirkt: Folk mit R'n'B und Experimentierfreude mit Zugänglichkeit. 

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