Die Gefahren von Tinte und Sauklaue

Zuerst mal die wohl einfachste Methode, den Spickzettel komplett zu versauen: Einfach zu klein schreiben! Ja, wir alle wollen so viel wie möglich auf den Spickzettel schreiben – schließlich ist der Platz begrenzt und der Lernstoff praktisch unendlich. Aber dann in Miniatur-Schrift so klein zu schreiben, dass das Blatt fast ganz schwarz und wahrscheinlich nur noch mit einem Mikroskop zu entziffern ist, ist ja auch nicht das Wahre.

Trick 17 in der Spicker-Geschichte: Wer braucht schon Papier, wenn's auch die Hand tut? Hat bestimmt jeder schon mal gemacht – und genau so oft ist das wahrscheinlich auch schon schief gegangen. Jetzt stellt euch mal vor, ihr sitzt in der Klausur, schiebt langsam Panik, weil euch die Lösung einfach nicht einfällt und fader Angstschweiß bricht aus. Verzweifelt schaut ihr auf eure Hand – der Spicker ist ja die Rettung! Aber falsch gedacht! Denn das passiert, wenn eure sorgfältig beschriebene Hand anfängt, zu schwitzen:

Aber auch, wenn ihr mal kurz nicht daran denkt, dass die Hand ja voller Tinte ist, kann euch das auffliegen lassen. Wer hat denn nicht schon mal erschöpft den Kopf auf die Hand gestützt und in die Luft starrend über die Lösung einer Aufgabe nachgedacht? Und ist jetzt die Hand voller Tinte dann, naja tragt ihr eure Schande mitten auf dem Gesicht.

Schokolade und andere Geschosse

Eine weitere Möglichkeit, die bestimmt gut funktionieren würde, ist, den Spicker zum Beispiel mit einem Zirkel in eine Tafel Schokolade zu ritzen. Der Dozent kommt bestimmt nicht drauf und ihr könnt die Tafel ganz entspannt als Nervennahrung ausgeben. Für Anhänger der Schokoladensucht oder Stressesser ist diese Methode aber auf gar keinen Fall geeignet. Denn wahrscheinlich ist die Schokolade dann einfach schneller weg, als ihr spicken könnt.

Und auch wenn ihr nichts außer einem Stift mit in die Klausur nehmen dürft hier noch ein kleiner Tipp: nehmt einfach einen "Ersatzstift" mit, tauscht Mine gegen Spickzettel aus und schon ist das Problem gelöst. Blöd wär's dann nur, wenn ihr den Spickzettel rausholt und euch dann explosionsartig die Feder mitsamt halbem Stift entgegenkommt oder sogar den Dozenten im Gesicht oder am Kopf trifft.

Spicken auch ohne Spickzettel

Und für alle, denen es zu riskant ist, mit einem Spickzettel in die Klausur zu gehen: Auch für vereitelte Versuche beim Nachbarn abzuschreiben, gibt es jetzt die perfekte Ausrede! Sagt doch einfach, dass euer Rücken verspannt ist vom ständigen Sitzen und ihr deswegen eine kurze Yoga-Einheit zur Entspannung dazwischen schiebt.

Spickzettel – ja oder nein?

Aber mal ganz ehrlich: In einer Klausur spicken ist definitiv keinen Versuch wert. Je nach Universität könnt ihr, wenn ihr erwischt werden, nicht nur durchfallen, sondern sogar exmatrikuliert werden. Und ob es das Risiko wirklich wert ist, muss natürlich jeder für sich selber entscheiden. Und wenn ihr den Reflex, Spickzettel zu schreiben einfach nicht abschütteln könnt: Auch so kann man den Stoff gut lernen. Nur bitte lasst den Spickzettel dann zu Hause und vertraut auf eure eigenen Fähigkeiten. Denn ihr braucht keinen Spickzettel, um gut in der Klausur zu sein.