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Kind müsste man sein!

Tag der Kindererfinder

Autor(en): Daniel Schubert am Dienstag, 17. Januar 2017
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Quelle: pixabay

Ohrwärmer

Den Kindern gehört die Zukunft. Damit schon die ganz kleinen Erfinder diese in ihrem Sinne gestalten, gibt es den Tag der Kindererfinder.

Wir schreiben das Jahr 1873. Im US-amerikanischen Bundesstaat Maine ärgert sich ein 15 jähriger Junge: Beim Eislaufen rutscht ihm ständig der Schal von den Ohren. Zuhause angekommen biegt er ein Drahtgestell zusammen und bittet seine Großmutter, ihm Felle darauf zu nähen. Nur vier Jahre später verdient Chester Greenwood mit dem Patent der ersten Ohrenschützer ein Vermögen.

Simpel, Einfach, Genial

Kinder betrachten die Welt aus anderen Augen. Das könnte daran liegen, dass sie noch eine - vielleicht - etwas naive Weltanschuung haben und sich noch nicht mit dem "Ernst des Lebens“ befassen müssen. Viel mehr aber gehen Kinder Probleme kreativer an und lösen sie direkter. Lösungsansätze von Kindern sind vor allem eines: leicht, geradezu überraschend simpel, allerdings auch genial. Sie orientieren sich an Problemen, die ihnen in ihrem Alltag begegnen. Dinge, die Erwachsene einfach so hinnehmen würden. Es ist kein Wunder, dass Erfindungen wie Schwimmflossen, Laubfänger, sich selbst-gießende Pflanzen oder, wer hätte das gedacht, das Eis am Stiel von Kindern stammen.

Aber der Fokus ändert sich. Von der „Generation Y“ wird nichts anderes erwartet, als dass sie regelrecht die Welt rettet. Klimawandel, Welthunger oder knapp werdende Ressourcen sind Themen, mit denen jedes Kind in den Industrienationen in Kontakt kommt. Aber wie wirkt sich das auf den Erfindergeist junger Kreativ-Köpfe aus?

Bio-Auspuff und Plastik-Filter

Param Jaggi störte sich an stinkenden Auspuffen. Seine Lösung: Mit gerade mal 14 Jahren erfand er einen auf Algen basierenden Bio-Reaktor, aus dem er später ein System entwickelte, das Auspuffgase in sauberen Sauerstoff umwandelt. Der heute 21-jährige Amerikaner hat inzwischen seine eigene Firma.

Ähnlich ging es dem Niederländer Boyan Slat. Als er mit 16 Jahren im Urlaub in Griechenland beim Tauchen mehr Müll als Fische traf, entschloss er sich, etwas zu unternehmen. Seine Lösung, eine im Meer verankerte Plattform, die das Plastik herausfiltern soll. Schon mit 20 Jahren hatte er für seine Idee durch Crowdfunding zwei Millionen Dollar zur Verfügung, seit Mitte 2016 existiert der erste Prototyp an der niederländischen Küste. In China werden derzeit weitere Anlagen geplant.

Diese Beispiele und noch viele mehr zeigen, dass man Kinder nicht für kreative Einfälle belächeln sollte. Sie machen deutlich, wie wertvoll unser Zugang zu Bildungs- und Vernetzungsmöglichkeiten heute ist. Außerdem, was wohl am schönsten ist, dass junge Generationen sich nicht von den Herausforderungen, die an sie gestellt werden, einschüchtern lassen, sich ihnen stellen und sie lösen werden. Und damit das auch so bleibt, feiern wir den „Tag der Kindererfinder“, weil oft gerade die Kleinen die größten Ideen haben.
 

Platte des Monats

Conor O'Brien zeigt mit The Art of Pretending to Swim, dass Indie-Folk auch im Jahr 2018 noch spannender klingen kann, als man das von diesem Genre erwartet hätte. Das vierte Album der Villagers vereint, was eigentlich widersprüchlich wirkt: Folk mit R'n'B und Experimentierfreude mit Zugänglichkeit. 

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