Wir erklären das Chronische Erschöpfungssyndrom anlässlich des Gedenktages am 12. Mai.
Tag des Chronischen Erschöpfungssyndroms
300.000 Personen in Deutschland leiden an CFS, also an chronischer Müdigkeit. Aber worum handelt es sich dabei eigentlich?
Vor Erschöpfung gelähmt und ständig müde - so fühlen sich in Deutschland schätzungsweise 300.000 Personen, die an CFS leiden, also an chronischer Müdigkeit. Aber worum handelt es sich dabei eigentlich?
Seit 1995 erinnert der 12. Mai offiziell an das Chronische Erschöpfungssyndrom, auch Chronic Fatigue Syndrome oder kurz CFS genannt. Dieses Datum wurde anlässlich des Geburtstages von Florence Nightingale (*1820; †1910) gewählt. Eine Vorreiterin im Bereich der modernen Krankenpflege, die im Alter von 35 Jahren an CFS erkrankte und daran bis zu ihrem Tode litt.
Die Krankheit
Während bei dem bekannten Burn-Out-Syndrom psychische Ursachen (beispielweise Depressionen) zu einer verminderten Leistungsfähigkeit führen, äußert sich die CFS vor allem in körperlichen Einschränkungen. Erkrankte berichten meist von großer Erschöpfung, körperlichem Unwohlsein, Konzentrationsstörungen und Gedächtnisschwierigkeiten. Nach britischen und US-amerikanischen Untersuchungen sind schätzungsweise 0,3% der Gesamtbevölkerung betroffen.
Eine genaue Zahlenangabe ist nicht möglich, da die Krankheit meist nicht endgültig diagnostiziert wird.
Diagnose und Behandlung
Damit diverse Symptome nicht fälschlicherweise CFS zugeordnet werden, gibt es strenge Kriterien zur Diagnose.
Man muss neben der chronischen Erschöpfung noch vier weitere Symptome haben, die einen deutlich ermüden und sich auch nicht durch Ruhe verbessern.
Um eine noch anhaltenden Überbelastung als Ursache auszuschließen, müssen die Probleme seit über sechs Monaten bestehen.
Obwohl es keine vorgegebenen Behandlungsverfahren gibt, ist es von Vorteil, durch eine gesunde Lebensweise den allgemeinen Zustand der Patienten zu stärken. Stress und schwerwiegende Lebensveränderung sollten vermieden, Ernährung und körperliche Anstrengungen an die neue Lebenssituation angepasst werden.
Großes Augenmerk liegt dabei auf der Unterstützung und Akzeptanz durch Freunde und Familie.
Alltag und Folgen
Die Patienten leiden vielfach unter den Auswirkungen des Chronischen Erschöpfungssyndroms.
Nicht nur die spürbaren Symptome sind eine Belastung. Die Tatsache, dass CFS in der Bevölkerung noch weitgehend unbekannt ist, sorgt für Komplikationen. So haben die Patienten dem Vorurteil zu kämpfen: Ihre Krankheit basiere nur auf Einbildung.
Auch einige Krankenversicherungen erkennen CFS nicht als Krankheit an und verweigern einen finanziellen Ausgleich bei Arbeitsausfall.
Die schlimmste Folge des andauernden Grippegefühls ist jedoch ein vermindertes Selbstwertgefühl, die Betroffenen sehen sich selbst als „unbrauchbar“ und nehmen sich als Belastung wahr. Bei 20% der Erkrankten verbessert sich das Syndrom dauerhaft nicht.
Nicht wenige von ihnen treibt das Chronische Erschöpfungssyndrom bis in den Suizid.