Spotify-Landkarte
The Sound Of Munich
Was hören die Münchner? Spotify hat die „ultimative“ Playlist für München zusammengestellt. Die offenbart einige Schocks - aber auch Lichtblicke.
Was legt man sich im Hirschgarten, an der Isar und im Englischen Garten am besten auf die Ohren, um sich wie ein echter Münchner zu fühlen? Spotify hat mit einem neuen Projekt den Versuch gestartet, den Musikgeschmack auf der ganzen Welt vergleichbarer zu machen. Die Playlists „The Sound Of…“, zu finden auf einer Weltkarte zum Anklicken, versuchen, den Soundtrack jeder Stadt abzubilden.
Auf der Musik-Landkarte liegen Playlists für über 1000 Orte, vor allem in Europa und Nordamerika - dort wird Spotify schließlich auch am häufigsten genutzt. Auch München ist vertreten.
Im Vergleich: Was hören die einzelnen Städte am liebsten?
Für den stadttypischen Sound zählt dabei nicht, welche Songs am meisten gehört werden, sondern welche in einer bestimmten Stadt im Vergleich zu anderen überproportional oft vorkommen. Je weiter oben ein Song auf der Playlist steht, desto München-typischer soll er sein.
Deutsch und Bayern-Klischees
Wir versuchen eine Interpretation:
- Ob Cro, Bosse, Jan Delay oder Wanda - München mag deutschsprachige Musik.
- Was zuerst erstaunlich ist: Auf der Playlist finden sich zwar vor allem Chart-Hits von DJ Antoine und Co., wenn man genauer hinschaut, finden sich aber auch ein paar Lichtblicke in Form von interessanter Musik.
Mit dabei ist zum Beispiel der Blues-Durchstarter Jesper Munk (der auch in den meisten anderen deutschen Großstädten vertreten ist)
Oder Indiepop von Abby aus Berlin:
Das hören also die Münchner? Leider nicht ganz: Spotify hat die Liste um lokale Bands und Klassiker (oder was die Macher dafür halten) ergänzt.
Blasmusik und Rock = Identität?
Dabei kommen Klischees nicht zu kurz: die Münchner Liste beginnt mit Blasmusik-Sound von Dicht&ergreifend, zwischendurch tauchen häufiger LaBrassBanda, die Spider Murphy Gang und sogar die Troglauer Buam (Haberfeldtreiber) auf. Das soll also, wie es von Spotify heißt, die „kulturelle Identität“ Münchens für alle hörbar machen?
Hörbar macht die Playlist leider vor allem aktuelle Chartmusik und Vorurteile, die Nicht-Münchner mit Bayern verbinden. Aber alleine dafür ist das Durchhören und noch mehr der Vergleich mit anderen Städten interessant.