Unbeliebte Bologna-Reform
Unternehmen klagen über Bachelor
Wir haben mit Bernhard Goodwin von der LMU über das schlechte Ansehen der Bachelor-Absolventen gesprochen.
Bei einer Umfrage der Deutschen Industrie- und Handelskammer gaben die 2000 befragten Unternehmen an, dass nur 47 Prozent der Berufseinsteiger mit Bachelor-Abschluss ihre Erwartungen erfüllen können. Damit ist das Ansehen des Bachelors in den vergangenen Jahren gesunken. 2007 waren noch 67 Prozent, 2011 noch 63 Prozent der Firmen mit den Absolventen zufrieden.
Das junge Alter der Bachelor-Absolventen
Bernhard Goodwin, Leiter der Geschäftsstelle des Instituts für Kommunikationswissenschaft und Medienforschung der Ludwig-Maximilians-Universität, ist der Meinung, dass vor allem das geringere Alter der Bachelor-Absolventen im Vergleich zum Diplom dabei eine Rolle spielt.
Dennoch hält Bernhard Goodwin das Bachelor-System für ein gutes Modell. Seiner Meinung nach, kann es auch viele Vorteile bringen, schon früh ins Arbeitsleben einzusteigen. Außerdem müsse der Bachelor auch garnicht in der Regelstudienzeit von 3 Jahren durchgezogen werden. Wenn die Studenten beispielsweise ein Auslandssemester oder Praktikum dazwischen einschieben, dann heben sie sich schnell von anderen Bewerbern mit zusätzlichen Qualifikationen ab.
Master – ein notwendiger Zusatz?
Trotzdem stellt sich jetzt natürlich die Frage, ob der Master für viele Unternehmen nun mittlerweile schon Voraussetzung ist und der Bachelor alleine nicht viel wert. Bernhard Goodwin sieht das differenziert.