Computertrojaner Locky
Verschlüsselt oder Lösegeld
Getarnt als Rechnung im E-Mailanhang sorgt ein Trojaner momentan für Unruhe unter Computerexperten. Dabei helfen einfache Tipps für besseren Schutz.
Es scheint wie eine ganz normale Mail, mit einer Rechnung („Betreff: Ihre Rechnung vom 24.11.2014“) im Anhang. Doch die Folgen sind gravierend: Fotos, Videos, Worddokumente. Alles Verschlüsselt. Locky heißt das Schadprogramm. Bis zu 5.000 Rechner infizieren sich momentan pro Tag mit dem Trojaner.
Das fiese daran: Der Trojaner verschlüsselt alle Dateien auf dem Computer, und fordert die Benutzer dann auf, Lösegeld zu bezahlen, damit sie wieder entsperrt werden.
In Deutschland, den Niederlanden und den USA verbreitet sich Locky gerade.
Anzeige statt Lösegeld
Das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik warnt dringend davor, das Lösegeld zu bezahlen, sondern empfiehlt, einen Screenshot des Erpresserschreibens zu machen und Anzeige zu erstatten. In vielen Fällen seien auch nach einer Zahlung die Daten nicht mehr zu retten gewesen, so die Experten.
Alles Wichtige zu Locky
Detlef Fliegl von der M94.5-Technik versucht die drängendsten Fragen zu Locky zu beantworten.
Was ist der Trojaner Locky überhaupt?
Locky ist dafür bekannt, ganz schlimme Infektionen auf PCs auszulösen, bei denen die Dateien verschlüsselt werden und nicht mehr für den Nutzer zugänglich sind, solange bis er eine Summe bezahlt. Dann bekommt er vielleicht einen Freischaltcode und kann seine Dateien wieder verwenden.
Gibt's denn keine Möglichkeit sich davor zu schützen?
Aktuell ist es so, dass die Virenscanner in der kurzen Zeit, in der dieser Locky mutiert, nicht reagieren. Das heißt, die Signaturupdates der Hersteller sind nicht aktuell genug. Locky zeichnet sich dadurch aus, sehr häufig auf verschiedenen Wegen neue Versionen unters Volk zu bringen.
Und wenn's mich erwischt hat, was hab ich dann für Chancen?
Wenn die Verschlüsselung mal begonnen hab, dann hab ich Pech. Dann muss ich schauen, dass ich diese Dateien irgendwo gesichert habe.
Um zu vermeiden, dass Locky großen Schaden anrichtet, gibt es zwei Strategien. Eine ist bekannt: Den Rechner aktuell halten. Alle installierte Software, vor allem Betriebssystem, Office und Software, die gerne eingesetzt wird.
Die zweite Strategie ist, eine externe Festplatte zu verwenden. Dort wird ein sogenanntes Backup angelegt - von Dateien, die einem wichtig sind.
Diese Festplatte darf nicht permanent mit dem PC verbunden werden, damit dieser Trojaner keine Zugriffsmöglichkeit hat auf die gesicherten Dateien.